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Freitag, 22.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FCA ringt Werder nieder

In der vierten Runde der Fußballbundesliga gewann der FC Augsburg vor 29.044 Zuschauern in der SGL Arena mit 4:2. Die Tore schossen Selke (3.) und di Santo (56.) für Bremen sowie Baier (14.), Verhaegh (45.), Werner (77.) und Matavz (90. + 3) für den FCA.

Von Siegfried Zagler

Das erste Heimspiel findet gegen Bremen statt

FCA-Trainer Markus Weinzierl vertraute derselben Startelf, die am vergangenen Sonntag in Frankfurt gewann. Die Augsburger begannen die Partie vor ihrem lautstarken Anhang mit breiter Brust, doch bereits eine feine Kombination samt kluger Hereingabe der Bremer brachte den FCA in Rückstand (3.). Als zehn Minuten später Klavan ohne Not am eigenen Strafraumrand ein Dribbling riskierte und blind in die Mitte passte, vertändelten die Bremer das 2:0 und wurden dafür prompt im Gegenzug bestraft: Altintops feinen Pass in die Gasse konnte Baier(!) zum Ausgleich verwerten (14.).

Damit schien für beide Mannschaften das Pulver verschossen. Der FCA entwickelte wie bekannt zu wenig Torszenen und Sascha Mölders war dergestalt aus dem Spiel genommen, sodass er noch nicht mal eine Gelegenheit zu seinen berüchtigten Schwalben fand. Über die Flügel geschah bei den Augsburgern wenig und in der Mitte stand mit Mölders das personifizierte Nichts. Die linke Angriffsseite der Bremer war dagegen von der Augsburger Abwehr schwer zu kontrollieren. Und so konnten im Verbund Klavan und Hitz in der 27. Minute in letzter Sekunde mit Glück und Können die erneute Führung der Bremer verhindern. Die FCA-Defensive stand durch das dynamische Pressing der Bremer Stürmer vor unlösbaren Aufgaben im Spielaufbau. Werner, Mölders und Bobadilla wurden hauptsächlich mit langen und ungenauen Bällen bedient. Kurz vor der Halbzeit bekam der FCA von den Unparteiischen einen Elfmeter geschenkt: Im Grunde eine doppelte Fehlentscheidung: Mölders stand aktiv im Abseits und Bobadilla wurde nicht gefoult. Verhaegh verwandelte ungerührt und sicher zur 2:1 Halbzeitführung.

Der FCA zeigte eine schwache erste Hälfte. FCA-Trainer Markus Weinzierl sah das Gekicke durch die Blaupause eines Trainerscheins: „Das war ein intensives und richtig gutes Bundesliga-Spiel, in dem wir vor allem vor der Pause eine starke Leistung gezeigt haben.“

Nach Wiederanpfiff drängte Werder auf den Ausgleich und Augsburgs Kohr ermöglichte Bartels das Herausholen eines Elfmeters. Der Schiedsrichter gab den Strafstoß. Di Santo hämmerte das Leder vom Punkt zum 2:2 unter die Latte (56.). Die Partie war bis dahin gezeichnet durch Fehlpässe, Leerlauf und Konzeptlosigkeit beider Mannschaften, die ihre Defizite im technischen Bereich durch Kampfgeist zu kompensieren verstanden. In der 57. Minute leistete sich Baba einen tödlichen Rückpass, den Hajrovic aber nicht zu verwerten verstand: Hitz reagierte großartig. In der 63. Minute wurde Mölders durch Matavz ersetzt, aber erst der zweite FCA-Wechsel brachte mehr Struktur in die Reihen der Augsburger. Bobadilla musste Caiuby weichen. Werner, der auf der linken Seite wenig zustande brachte, wechselte nach rechts. Caiuby brachte über links mehr Schwung ins Spiel der Augsburger. In der 77. Minute nahm er Maß, doch sein gezirkelter Ball klatschte gegen die Latte. Werner stand goldrichtig und verwertete den Abpraller mit einem sehenswerten Flugkopfball zum 3:2. Das Stadion stand Kopf, als Werner und Matavz kurz vor Schluss zu zweit auf Bremens Keeper zuliefen und sicher zum 4:2 Endstand verwandeln konnten.

Es handelte sich um eine zerfahrene Partie mit spektakulären Szenen, harten Zweikämpfen, umstrittenen Schiedrichterentscheidungen und schönen Toren. Zu viel entstand aus dem Zufall heraus oder aufgrund einer Fehlleistung des Gegners. Dem flachen Niveau des Spiels passten sich die Unparteiischen an. Am kommenden Mittwoch (20 Uhr) muss sich der FCA in der englischen Woche in Leverkusen behaupten.

FCA: M. Hitz; – P. Verhaegh; R. Klavan; A. Baba; J. Callsen-Bracker; – D. Kohr; T. Werner; R. Bobadilla; D. Baier; H. Altintop; – S. Mölders.