FCA: Nach Heimschlappe gegen Hoffenheim läuten Abstiegssirenen
Nach dem Höhenflug im DFB Pokal Viertelfinale gegen die Red Bulls aus Leipzig landete der FCA schnell wieder auf dem harten Boden der Bundesliga. Nach einer desolaten Vorstellung hagelte es in der mit 25.552 Zuschauern gut besetzten WWK-Arena eine auch in dieser Höhe verdiente 0:4 Niederlage gegen die TSG Hoffenheim. Bereits in der 6. Minute erzielte Kramaric die Führung für die Gäste, die den Augsburgern an diesem Spieltag in allen Belangen überlegen waren. Ein waschechter Hattrick des algerischen Nationalspielers Belfodil (61., 75. und 82. Min.) besiegelte die Pleite der Augsburger und verschlimmerte ihre Abstiegsnöte.
Von Udo Legner
Gegenüber dem Pokalspiel gegen Leipzig kehrten Dong-Won Ji und Jonathan Schmid nach ihrer Verletzungspause sowie Reece Oxford nach seiner Rot-Sperre für Andre Hahn, Georg Teigl und Rani Khedira (Adduktorenprobleme) in die Startelf zurück.
Von Beginn an hatten die Augsburger große Probleme mit dem schnellen und gefälligen Direktspiel der Gäste, die die FCA Fünferkette fast zur Verzweiflung brachten und folgerichtig früh in Führung gingen. Auch nach dem Rückstand tat sich der FCA schwer, ins Spiel zu finden und konnte sich bei Keeper Gregor Kobel, der Leihgabe aus Hoffenheim, und der mangelnden Chancenverwertung der Gästeelf bedanken, dass es bei der knappen Führung blieb. FCA Trainer Manuel Baum reagierte nach einer halben Stunde auf das Defensiv-Desaster und das misslungene Comeback von Reece Oxford. Jonathan Schmid musste für den Engländer die ungewohnte Abwehrrolle einnehmen und Torjäger Alfred Finnbogason sollte endlich für mehr Durchschlagskraft in der Offensive sorgen.
Max: Master of Disaster
Trotz dieser Umstellungen blieb das Spiel des FCA Stückwerk. Zum einen fehlte es an der nötigen Disziplin im Defensivhalten. Mit maximalem Minimalismus reagierte Max auf die Offensivwellen der Hoffenheimer, blieb er doch auf der linken Außenbahn in großer Distanz zu seinen Gegenspielern, die diese Berührungsängste immer wieder zu gefährlichen Flankenläufen in den Augsburger Strafraum zu nutzen wussten. Hinzu kam, dass das Kombinationsspiel der Augsburger nicht stattfand. Wer gehofft hatte, dass die Baum-Truppe von der Leistungsexplosion gegen die Leipziger Red Bulls beflügelt würde, wurde schnell aus allen Träumen gerissen. Tatsächlich hatte es den Anschein als wären Ji und Koo, nach dem Leipzig Spiel statt eines Energiedrinks K.O.-Tropfen einverleibt worden, so unerklärlich waren ihre Laufwege und Ballverluste.
Fazit zur Halbzeit und einziger Lichtblick für den FCA: Die Hoffenheimer hatten es versäumt, den Sack rechtzeitig zu zu machen.
Die zweite Halbzeit begann vielversprechend. Beide Teams agierten nun mit offenem Visier, was sich in Torchancen ( Belfodil, 49./58. Min., Kaderabek, 55. Min.,Demirbay, 57. Min.) für Hoffenheim und einer Torchance für den FCA (Gregoritsch, 53. Min.) niederschlug. Augsburger Angriffsversuche stellten die Hoffenheimer Defensive kaum vor nennenswerte Probleme, weil sich der FCA durch katastrophales Passspiel (Kapitän Baier ging da allen voran!) bei seinen wenigen Kontern selbst den Wind aus den Segeln nahm. Gregoritsch war einmal mehr ein Schatten seiner selbst und hatte seine Nicht-Auswechslung wohl nur dem Umstand zuzuschreiben, dass ihn Baum sein Handspiel Trauma aus dem Pokalspiel gegen Leipzig mit einer 90 Minuten Therapie vergessen machen wollte.
Es kam, wie es nie und nimmer kommen durfte: Nach dem 2:0-Flugkopfball-Tor von Belfodil brach der FCA völlig zusammen. Ohne Gegenwehr fügte sich Augsburg in die Niederlage, schließlich gelang Belfodil zum Ende (74./82.)ein Doppelpack zum 4:0 Endstand für die TSG Hoffenheim.
Nach dem 3:0 in Nürnberg und dem 0:4 gegen Hoffenheim laufen erste Wette bezüglich des Spielausgangs am nächsten Sonntag beim Tabellenvierten, der Frankfurter Eintracht (Spielbeginn: 18 Uhr).
# Mannschaft Mannschaft Sp. S U N Tore Diff. Pkt. 1 Bayern München FC Bayern 28 20 4 4 74:28 46 64 2 Borussia Dortmund Dortmund 28 19 6 3 66:35 31 63 3 RB Leipzig RB Leipzig 28 16 7 5 53:22 31 55 4 Eintracht Frankfurt Frankfurt 28 15 7 6 56:31 25 52 5 Bor. Mönchengladbach M'gladbach 28 14 6 8 47:35 12 48 6 VfL Wolfsburg Wolfsburg 28 13 6 9 47:42 5 45 7 1899 Hoffenheim Hoffenheim 28 11 11 6 58:39 19 44 8 Werder Bremen SV Werder 28 11 10 7 50:40 10 43 9 Bayer Leverkusen Leverkusen 28 13 3 12 50:48 2 42 10 Fortuna Düsseldorf Düsseldorf 28 11 4 13 38:52 -14 37 11 Hertha BSC Hertha BSC 28 9 8 11 41:46 -5 35 12 1. FSV Mainz 05 Mainz 05 28 9 6 13 33:48 -15 33 13 SC Freiburg SC Freiburg 28 7 11 10 38:48 -10 32 14 FC Schalke 04 Schalke 04 28 7 5 16 29:46 -17 26 15 FC Augsburg Augsburg 28 6 7 15 37:54 -17 25 16 VfB Stuttgart VfB Stuttgart 28 5 6 17 27:60 -33 21 17 1. FC Nürnberg Nürnberg 28 3 8 17 23:53 -30 17 18 Hannover 96 Hannover 96 28 3 5 20 25:65 -40 14
FC Augsburg
Kobel – Gouweleeuw, Oxford, Danso – Richter, Koo, Baier, Max – Schmid, Ji – Gregoritsch.
Einwechslungen:
27. Min. Alfred Finnbogason (für Reece Oxford),
60. Min. Andre Hahn (für Marco Richter),
74. Min. Sergio Cordova (für Daniel Baier).