FCA: Nach der Niederlage in Hoffenheim wird es wieder ernst
Der FC Augsburg bleibt in der Bundesliga in der Hoffenheimer Wirsol Rhein-Neckar-Arena sieglos. Mit 1:2 besiegten die „Nagelsmänner“ den FCA und machten somit weiter Boden im Abstiegskampf gut, während es die Augsburger erneut versäumten, ihren Abstand zu den prekären Rängen zu vergrößern. Kevin Volland (25.) und Mark Uth (81.) erzielten die Tore für die Sinsheimer. Paul Verhaegh sorgte in der 41. Minute vor 21.092 Zuschauern mit einem umstrittenen Handelfmeter für den zwischenzeitlichen Ausgleich des FCA, der das Abstiegsduell aufgrund einer schwachen zweiten Halbzeit „verdient“ verlor.
Von Siegfried Zagler
Gegen Hoffenheim änderte FCA-Trainer Markus Weinzierl seine Startelf auf mehreren Positionen. Konstantinos Stafylidis, Alexander Esswein und Ja-Cheol Koo begannen für Philipp Max, Raúl Bobadilla und Jan Moravek, der wegen einer Muskelverletzung in Sinsheim nicht im Kader war.
Die Sinsheimer starteten furios und hatten bereits nach 45 Sekunden ihre erste Großchance: Kevin Volland wurde von Patrick Ochs steil freigespielt, aber Volland schoss Marwin Hitz an, der den Winkel gedankenschnell verkürzte. In der 12. Minute hatte Finnbogason die Führung für Augsburg: vor Augen, scheiterte aber mit seinem Kopfball nach feiner Flanke von Esswein an dem glänzend reagierenden Sinsheim-Keeper Baumann (13.). Die Augsburger wie die Hoffenheimer strahlten in einem intensiven und spielerisch auf gutem Niveau eingependelten Spiel besonders über die Außen Gefahr aus, weshalb sich ein munteres Hin und Her entwickeln sollte, das in beiden Strafräumen Torszenen generierte.
Der Führungstreffer der Hoffenheimer wurde allerdings mit einem Weitschuss Eduardo Vargas eingeleitet, dessen Kunstschuss vom Posten zu Hitz prallte, der das Leder unfreiwillig zu Ochs ablenkte, der den Ball quer zu Volland passte, der promblemlos einnetzen konnte (25.).
Das Spiel nahm endgültig Fahrt auf: Ja-Cheol Koo zog aus der zweiten Reihe ab – drüber! (27.) Noch vor der Halbzeitpause kämpften sich die Augsburger wieder zurück ins Match: Im Anschluss an eine Ecke zog Esswein aus 16 Metern ab und traf Niklas Süle an der Hand. Ein unberechtigter Elfmeter für den FCA sollte die Konsequenz sein. Paul Verhaegh trat unbeirrt und eiskalt zum Strafstoß an und verwandelte sicher (41.). – 1:1 zur Pause.
In der zweiten Halbzeit baute der FCA stark ab und Hoffenheim zeigte durchgehend einen stärkeren Siegeswillen als die Augsburger.
In der 48. Minute sprintete Nadiem Amiri bei einem Konter der Hausherren über das ganze Feld, sein Abschluss von der Strafraumgrenze geriet dann aber zu schwach. 10 Minuten später strich ein Flachschuss von Amiri aus zentraler Position denkbar knapp am linken Pfosten vorbei (58.). Kurz darauf traf Mark Uth den rechten Pfosten (62.). Dann zwang Amiri mit einem Schuss Hitz zu einer Parade (65.). Der eingewechselte Raúl Bobadilla versuchte in der 69. Minute Hoffenheims Torwart mit einem Heber zu überwinden, der Ball landete aber nicht im Tor, sondern auf dem Tor. Der FCA beschränkte sich aufs Tempoverschleppen und spekulierte zu früh auf das Remis, während die TSG gewinnen wollte. In der 75. Minute war Hitz bei einer Doppelchance von Hoffenheim auf dem Posten, aber acht Minuten vor Spielende schlug eine Direktabnahme Uths hinter Hitz ein: Der für Vargas gekommene Kramaric flankte von rechts in den Strafraum, Uth nahm den Ball leicht bedrängt direkt, Hitz hatte keine Chance. Aus Sicht des FCA ging der Hoffenheimer Siegtreffer auf das Konto von Jeffrey Gouweleeuw, der zwar bei Kramaric stand, aber nicht viel mehr tat, als zuzusehen, wie sich Kramaric den Ball zur Flanke zurechtlegte.
Müde waren die Augsburger wohl eher im Kopf als in den Beinen. Die physische Belastung der englischen Wochen als Erklärung für eine dergestalt pomadige zweite Halbzeit zu verwenden, wäre zu kurz gedacht, schließlich standen vier „Rotierer“ in der Mannschaft; Koo zeigte sich überraschend spritzig und Altintops Spielweise kennt ohnehin nur einen Gang. Die Art und Weise, wie der FCA in Hoffenheim die zweite Halbzeit verschenkte, hat mit tiefer liegenden Problemen zu tun, die u.a. beim FCA-Trainer Weinzierl zu verorten sind. Wer in der 60. Minute einen Einszueins-Wechsel Bobadilla für Finnbogason vornimmt, hat das Spiel völlig falsch gelesen. Eine Einschätzung, die auch der Defensiv-Wechsel Janker/Koo unterstreicht.
Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) könnte sich der FCA gegen die schwächelnden Bayer-Truppe rehabilitieren.
FCA: M. Hitz; – P. Verhaegh; J. Gouweleeuw; R. Klavan; K. Stafylidis; – J. Koo; A. Esswein; H. Altintop; F. Caiuby; D. Kohr; – A. Finnbogason.
Eingewechselt: C. Janker (76.); T. Werner (84.); R. Bobadilla (60.); –
Ausgewechselt: J. Koo (76.); H. Altintop (84.); A. Finnbogason (60.); –
Auswechselbank: A. Manninger (TW); J. Hong; P. Max; A. Ajeti;
Tore:
0:1 Kevin Volland (25.)
1:1 Paul Verhaegh (40.) Elfmeter
1:2 Mark Uth (82.).