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Freitag, 19.04.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FCA: mühelos in München

Der FCA gewann am 23. Spieltag der Zweiten Bundesliga gegen den TSV 1860 München vor 29.000 Zuschauern mit 2:0 und konnte somit nach einem überzeugenden Auftritt in der Allianz Arena den direkten Aufstiegsplatz hinter der Berliner Hertha behaupten.

Von Siegfried Zagler



FCA-Trainer Jos Luhukay nahm mit Moritz Leitner, der nicht im Kader stand, und Stephan Hain die beiden „Garanten des torlosen Unentschieden” gegen Duisburg aus der Mannschaft. Nando Rafael und Michael Thurk sollten als Sturmduo gegen die Löwen die Angriffsmisere der zurückliegenden Spiele beenden. Eine gute Idee des Niederländers! Nach zwei überstandenen Torchancen der Münchner ging der FCA nach der flotten Anfangsphase durch einen schnellen Gegenstoß bereits in der 13. Minute durch Thurk in Führung: Befreiungsschlag Möhrle, gute Ballannahme Rafael mit Diagonalpass auf Thurk, der gekonnt einen Münchner Abwehrspieler düpierte und das Spielgerät trocken und hoch in den Kasten von Gabor Kiraly ballerte. Die Münchner versuchten dennoch weiterhin das Spiel zu machen, ohne allerdings die FCA-Abwehr ernsthaft in Verlegenheit bringen zu können. Bis zum Pausenpfiff plätscherte das Spiel auf niedrigem Niveau dahin, was zur Folge hatte, dass der TSV halbwegs auf Augenhöhe mitzuspielen in der Lage war.

Fußballfieber fühlt sich anders an

Als der FCA in Halbzeit zwei einen Gang höher schaltete, waren die Münchner überfordert und die objektiven Zuschauer im weiten Rund der Allianz Arena hatten das Gefühl, dass zwischen den ehemaligen Konkurrenten – nach der Beinahe-Insolvenz der Löwen – unüberbrückbare Welten liegen. Die Löwen waren nach ihrem furiosen Beginn während des ganzen Spiels nicht einen Moment in der Lage, das Spiel zu gestalten oder in irgendeiner Phase für Druck vor dem FCA-Gehäuse zu sorgen. Nach dem 2:0 von Marcel de Jong, der nach einer mustergültigen Kombination mit hartem Flachschuss ins lange Eck Kiraly alt aussehen ließ, war die Partie entschieden. Dem FCA, der in der zweiten Halbzeit sehr sicher den Ball in den eigenen Reihen hielt, könnte man sogar den Vorwurf machen, die am Ende auseinander fallende Mannschaft der Münchner nicht zerlegt zu haben, um etwas für die Torbilanz zu tun. Man muss kein Hellseher sein, um sich auf die Prognose einzulassen, dass am Ende des Tages das Torverhältnis über den Aufstieg ins Oberhaus entscheiden könnte.

Der FCA Augsburg empfängt am 28. Februar – ein ungeliebtes Montagsspiel – Erzgebirge Aue in der impuls arena. Noch ein Wort zur Performance der Augsburger Fans: Zirka 8.000 Augsburger unterstützten den FCA zwar großartig, aber für Derby-Verhältnisse ist das, rein quantitativ betrachtet, eine geringe Zahl. Fußballfieber fühlt sich anders an. Der FCA kann (und muss) dieses Jahr den Quantensprung in die Erste Liga vollziehen. Warum das in Augsburg nicht breite Begeisterung hervorruft und nicht die Massen mobilisiert, gehört mit zu den Rätseln dieser Stadt.

FCA: S. Jentzsch, – P. Verhaegh, G. Sankoh, U. Möhrle, M. De Jong, – M. Ndjeng, J. Callsen–Bracker, K. Kwakman, T. Werner, – N. Rafael, M. Thurk.

Eingewechselt: T. Oehrl (62.), H. Hosogai (67.), A. Bellinghausen (81.)

Ausgewechselt: N. Rafael (62.), M. Thurk (67.), T. Werner (81.)

Auswechselbank: D. Baier, D. Brinkmann, M. Amsif, S. Hain.

Tore:

1:0 Michael Thurk (13.)

2:0 Marcel De Jong (61.)