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Mittwoch, 12.02.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

FCA: Mölders wieder ganz der alte

In einem unterhaltsamen Bundesliga-Spiel verlor der FC Augsburg bei der TSG 1899 Hoffenheim vor 26.449 Zuschauern mit 0:2. Die Tore der Hoffenheimer erzielten Salihovic (19.) und Vestergaard (41.).

Von Siegfried Zagler

Aus Augsburger Sicht ist das Spiel schnell erzählt: Der FCA verstand es nicht, gegen die schlechteste Abwehr der Liga ein Tor zu erzielen. Das „gelang“ in der laufenden Saison nur noch dem HSV. Wie leicht die Kraichgauer „Abwehr“ zu überlaufen ist, zeigte bereits in der zweiten Minute Sascha Mölders, der von der Mittellinie unbehindert auf den Kasten von Jens Grahl zulaufen konnte und die erste (von sechs) Großchancen des FCA relativ kläglich vergab. Apropos Mölders, apropos Grahl: Mit der Leistung dieser beiden Spieler lässt sich der Sieg der Hoffenheimer erklären. TSG-Torhüter Jens Grahl hütete seinen Kasten wie den heiligen Gral. Er wirkte unüberwindbar und war der beste Spieler auf dem Platz. Das Gegenteil trifft auf Mölders zu, der nahtlos an seine Leistungen vor seiner Verletzung anknüpfte. Mölder spielte (wie so oft) mit Falschgeld. Nahm einmal den Ball mit Hand mit und versuchte Freistöße zu schinden, wo reguläre Ballmitnahme oder Balleroberung angesagt gewesen wäre. Augsburgs Stoßstürmer zeigte haarsträubende technische Mängel, stand selten richtig, rochierte nie und war schwer anspielbar. Mölders vergab Großchancen  und verlor einige leichte Bälle. Hoffenheim hat die schlechteste Abwehr der Liga, das lässt sich mit dem Torverhältnis begründen. Der FCA hat den schlechtesten Sturm der Liga, das lässt sich mit Sascha Mölders begründen. Mölders Chancentod-Virus scheint in Hoffenheim auf die gesamte Mannschaft übergesprungen zu sein.

Die Schwächen beim FCA haben Namen

Sascha Mölders

Sascha Mölders


Nach einem haltbaren Freistoßtor von Salihovic verlor der FCA ein wenig seine Ordnung (19.) und der Augsburger Zugriff auf das Spiel schien zu schwinden, doch nach wenigen Minuten Schockstarre spielten die Augsburger wieder mit. Grahl rettete dreimal gegen Halil Altintop (27.) und Hahn (23/28.). Doch das Tor erzielte abermals Hoffenheim. Und wieder war es eine Standard-Situation, die nach einem Torwart-Fehler nach einer Ecke zum zweiten Hoffenheimer Tor führte. Dies geschah kurz vor der Halbzeitpause. Nach 45 Minuten konnte der FCA mit dem 0:2 zufrieden sein. Hoffenheim war gedankenschneller und zielstrebiger im Spielaufbau. Die Schwächen beim FCA haben Namen: Mölder und Hitz.

In der zweiten Halbzeit erarbeitet sich der FCA einige hochkarätige Chancen, die aber alle vom großartigen Hoffenheim-Keeper Grahl entschärft wurden. Der FCA zeige nun im Spiel nach vorne mehr Dynamik und Willen. Trotz bester Chancen gelang jedoch nicht der Anschlusstreffer. In der Schlussphase zeigten die Hausherren wieder ihre Klasse im Sturm und FCA-Keeper Marwin Hitz verhinderte mit Stellungsspiel und Reflexen eine kleine Klatsche.

Tabelle nach dem 30. Spieltag

Tabelle nach dem 30. Spieltag


Insgesamt gaben beide Mannschaften 48 Torschüsse ab, so viele waren es seit über fünf Jahren in keinem Bundesliga-Spiel mehr. Zuletzt waren es im Februar 2009 bei Bayern gegen Dortmund 49. Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) empfängt der FCA Hertha BSC. Sollten während der Woche Bayern und Dortmund in das Pokalfinale einziehen, stünde der 7. Platz als Qualifikationsplatz fest. In diesem Fall wäre für den FCA der Weg in die Europa League noch machbar, zumal der direkte Konkurrent Mainz das härtere Restprogramm hat.

FCA: Hitz – Verhaegh, Callsen-Bracker, Hong, Ostrzolek – Baier – Kohr – Hahn, Halil Altintop, Esswein – Mölders.

Einwechslungen:

25. Vogt für Kohr,

64. Bobadilla für Mölders,

77. Holzhauser für Hahn.