FCA-Krise: Ein neuer Torhüter kommt
FCA leiht Torhüter Gregor Kobel aus
Der FC Augsburg hat auf seine Torhütermisere reagiert und ist auf dem Transfermarkt tätig geworden: Ab sofort wird Torhüter Gregor Kobel vom Liga-Konkurrenten TSG Hoffenheim bis zum Saisonende ausgeliehen.
Der 21-jährige Schweizer, der für die U21-Nationalelf seines Landes spielt und auch schon für die A-Nationalmannschaft nominiert war, hat am Donnerstag den Medizincheck in Augsburg erfolgreich absolviert und den Vertrag unterschrieben. Der 1,94 Meter große Schlussmann wird am heutigen Freitag gleich mit dem Team von Trainer Manuel Baum ins Trainingslager nach Spanien (Alicante) reisen.
„Die Verpflichtung von Gregor Kobel ist keine Entscheidung gegen unsere drei Torhüter. Vielmehr erhöhen wir durch dieses Leihgeschäft die Konkurrenzsituation und sind überzeugt, dass dies für alle leistungsfördernd sein wird“, begründet Stefan Reuter, Geschäftsführer Sport des FCA, die Verpflichtung.
Jenseits der Transferdiplomatie steht allerdings fest, dass Kobel nicht als Hoffenheims Nr. 2 nach Augsburg wechselt, um in der Brechtstadt hinter Stammkeeper Andreas Luthe erneut Nr. 2 zu werden.
„Ich möchte spielen. Für einen jungen Spieler ist Spielpraxis sehr wichtig für die sportliche Entwicklung. In Hoffenheim habe ich für die Rückrunde nicht die Perspektive gesehen, die ich mir in Augsburg erhoffe“, sagt Gregor Kobel. „Daher werde ich nun in der Vorbereitung alles geben, um den Trainer von meinen Qualitäten zu überzeugen.“ Über die Modalitäten des Leihgeschäftes haben beide Vereine Stillschweigen vereinbart.
Kobel kam in Hoffenheim viermal im DFB-Pokal sowie je einmal in der Liga und in der Europa League zum Einsatz. Nach seinem überzeugenden Bundesligadebüt im September 2018 beim 3:1 in Hannover“ diktierte Kobel den Journalisten ins Notizbuch, dass er in der Bundesliga Stammtorhüter werden wolle: „Es ist mein Anspruch, mehr zu spielen. Ich werde nicht mein Leben lang Nummer 2 sein wollen.“ An Hoffenheims unumstrittene Nummer 1 kam Kobel jedoch nicht vorbei.
In Augsburg hat der Sohn eines ehemaligen Eishockeyprofis wesentlich bessere Karten: Fabian Giefer verlor seinen Platz 1 nach vier Spielen mit groben Fehlern an Andreas Luthe, der aber auch nicht überzeugen konnte. Manager Stefan Reuter hatte Giefer/Luthe noch kurz vor Weihnachten offiziell sein Vertrauen ausgesprochen, während im Hintergrund der FCA nach einem neuen Torwart Ausschau hielt.
Augsburgs Stammkeeper Luthe hat nach 13 Bundesligaspielen beim FCA aus dem „Hoffenheimer-Fischzug“ offenbar Konsequenzen gezogen: Er will in die US-Profi-Liga wechseln, ein Angebot soll laut Bildzeitung vorliegen.