FCA: Kampf und Krampf in Köpenick
Von Siegfried Zagler
Am vergangenen Samstag trennten sich der FC Augsburg und der 1. FC Union Berlin in einem eher schwachen Zweitligaspiel mit einem torlosen Remis. In der Alten Försterei im Osten Berlins konnte der FCA keine spielerische Akzente nach vorne setzen und musste am Ende mit einem Punkt zufrieden sein.
Bereits in der Hinrunde trennten sich beide Mannschaften Unentschieden (1:1) und auch in dieser Partie stand der FCA in der Schlussphase mit einem Mann weniger auf dem Platz. In der impuls arena erhielt Kapitän Möhrle in der zweiten Halbzeit Gelb-Rot, in der Alten Försterei musste FCA-Neuzugang Daniel Baier vorzeitig auf die Tribüne. In beiden Partien war der FCA die spielerisch schlechtere Mannschaft. In der Samstagspartie stellte FCA-Trainer Jos Luhukay seine Mannschaft erneut um. Im Vergleich zum Heimspiel gegen Bielfeld standen Reinhardt, Baier, Brinkmann und Torghelle an Stelle von Hegeler, Ndjeng, Traore und dem Gelb-Rot-gesperrten Buck in der Anfangsformation.
Auf schwierigem Geläuf kamen auf beiden Seiten selten zusammenhängende Spielzüge zustande. Dennoch vergaben die Berliner eine Reihe guter Torchancen und allein aufgrund der Abschlussschwäche der „Eisernen“ blieb der FCA im Spiel. „Das Unentschieden zur Pause ist für uns schmeichelhaft“, kommentierte FCA-Manager Andreas Rettich den torlosen Spielstand treffend zur Pause. Bei beiden Mannschaften stimmte die kämpferische Einstellung und die Laufbereitschaft, dennoch lief der Ball selten über mehrere Stationen. Es wäre aber zu einfach das Stückwerk mit den schwierigen Platzverhältnissen zu erklären. Die Berliner Zuspiele waren oft schlampig und die Spitzen der Köpenicker wirkten gehemmt und verkrampft. Der FCA versuchte sein Glück mit weiten Bällen, die allerdings selten ankamen. Über die gesamte Spieldistanz wurde Thurk von der Gästeabwehr gedoppelt oder hart angegangen und somit aus dem Spiel genommen. Weder Robert Strauß, Daniel Baier noch Sandor Torghelle verstanden es jedoch die dadurch frei werdende Räume zu nutzen. In der zweiten Halbzeit konnte der FCA zwar zirka 20 Minuten die Begegnung offen gestalten, aber im Ballbesitz waren meist die Berliner, die auch in der zweiten Halbzeit einige Großchancen vergaben.
Ndjeng und Traore fehlten vorne wie hinten
Die Kreativität von Ndjeng und Traore, deren Ballsicherheit und Flankenläufe fehlten dem FCA vorne wie hinten. Als die beiden eingewechselt wurden, schien sich das Blatt zu wenden, doch dann kam der Platzverweis von Daniel Baier. Die Köpenicker bauten in den letzten Minuten noch mal Spannung auf und kamen kurz vor Schluss tatsächlich noch zu einer großen Kopfballchance.
Thurk ist ohne Ndjeng und Traore gegen einen starken Gegner offensichtlich nur die Hälfte Wert. Dies dürfte die Erkenntnis des Matches sein. Außerdem muss sich Luhukay die Frage gefallen lassen, welcher Teufel ihn bei der Entscheidung, Traore und Ndjeng draußen zu lassen, geritten hat. Die beste Flügelzange der Liga auf die Ersatzbank zu setzen, war eine grobe taktische Fehlentscheidung, die sich auch durch die schwer anstehende Englische Woche nicht rechtfertigen lässt. Ein richtiger Lichtblick war die 1000köpfige Unterstützung der mitgereisten FCA-Fans, die es sicherlich verdient gehabt hätten den FCA in Bestaufstellung zu sehen. Bereits am Mittwoch geht es in der ausverkauften impuls arena im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln um den Einzug ins Halbfinale und am Sonntag ist im Ligawettbewerb die Fortuna aus Düsseldorf in Augsburg zu Gast.
FCA: Jentzsch – Reinhardt, Möhrle, de Roeck (46. Hegeler), El Akchaoui, Sinkala, Brinkmann (56. Traore), Baier, Strauß, Thurk, Torghelle (69. Ndjeng).