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Mittwoch, 24.04.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FCA vs. Kaiserslautern 1:1

Der FC Augsburg und der 1.FC Kaiserslautern trennten sich am zweiten Spieltag der Fußballbundesliga vor 40.248 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion mit einem leistungsgerechten 1:1 Unentschieden.

Von Siegfried Zagler



Der FCA ist nach dem zweiten Spieltag der Fußballbundesliga weiterhin unbesiegt. So kann man es sehen, sollte aber hinzufügen, dass man auch als Aufsteiger mit zwei Punkten als Beute nicht zufrieden sein darf, da sich weder der SC Freiburg vor einer Woche in Augsburg noch der FCK am Sonntag in guter Verfassung präsentierten und beide Vereine im Verbund mit den Augsburgern unter Experten als Abstiegskandidaten gehandelt werden. So gesehen sind die beiden Punkte aus den ersten beiden Partien zu wenig für den FCA, da man davon ausgehen muss, dass die Trauben für die Luhukay Schützling in den folgenden Partien wesentlich höher hängen werden. Dennoch ist es an der Zeit vom Schreiber dieser Zeilen einzuräumen, dass der FCA in beiden Bundesligaspielen wesentlich zielstrebiger und sortierter zu Werke ging, als in den letzten Partien der Zweiten Liga und sich möglicherweise ein Silberstreif am Horizont abzeichnet, da sich die beiden Offensivkräfte Schascha Mölders und “Andi” Gogia als echte Verstärkungen erweisen könnten. Die Prognose, dass der FCA nicht sang und klanglos, sondern erst nach zähem Ringen den Rückweg in die Zweite Liga antreten muss (oder mit etwas Glück der Kelch sogar weitergereicht werden könnte), bekäme dann einen Schuss Realitätsgehalt, wenn sich im Lauf der kommenden Wochen herausstellen sollte, dass zwei bis drei Mannschaften mit ähnlichen Problemen wie der FCA zu kämpfen hätten. Solange die in Aussicht gestellte Verstärkungen für den FCA nicht unter Dach und Fach sind, ist dieses Kalkül allerdings von einer großen Portion Wunschdenken begleitet.

Mölders wird dem FCA noch viel Freude bereiten



Der FCA spielte in der ersten Halbzeit auf dem Betzenberg hervorragend gegen den Ball und ließ bis auf einen tückischen Weitschuss von Christian Tiffert keine Torszenen für die Lauterer zu. Die zirka 1.500 mitgereisten Augsburger Fans auf dem Betze waren begeistert. Dabei profitierten die Brechtstädter von einem in der ersten Halbzeit erschreckend schwachen 1.FC Kaiserslautern, dem es, auch wenn nur geringfügig Druck auf den ballführenden Spieler ausgeübt wurde, kaum gelang den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Weshalb es kaum verwunderte, dass die FCA Führung nach einem gewaltigen Fehler von Lauterns Rodnei entstand. Rodneis Stolperei ermöglichte Mölders drittes Bundesligator für den FCA (9.). Die Art und Weise wie Sascha Mölders diese Chance verwertete, aber auch sein konsequentes über die gesamte Spieldauer praktiziertes Pressing lässt den Schluss zu, dass Mölders den Augsburgern noch viel Freude bereiten wird. Leider lässt sich das über den zweiten Neuzugang in der Startformation des FCA nicht sagen: Lorenzo Davids spielte zwar besser als in der Partie gegen Freiburg, ist aber mit seinem verhuschten Spiel immer noch weit davon entfernt, dem FCA in der Ersten Liga helfen zu können. Hätte der FCA mehr Klasse, hätte er in der ersten Halbzeit gegen desolate Lauterer das Spiel zu seinen Gunsten entscheiden können. Die Verunsicherung der Gästeelf war bis auf dem letzten Tribünenrang hinauf zu spüren und für ihren kopflosen Spielaufbau ernteten die Lauterer zwischendurch Pfiffe von ihrem Anhang. In dieser Phase versäumte es der FCA für die Vorentscheidung zu sorgen. Die beste Chance zum 2:0 ließ Marcel Ndjeng liegen, als er schön geschickt wurde, FCK Keeper Trapp umkurvte, aber ohne Esprit abschloss, so dass ein mitgelaufener FCK-Verteidiger mühelos auf der Linie klären konnte.

Mit einfachsten Mitteln kamen die Lauterer zu Torchancen

In der zweiten Halbzeit geriet der FCA zusehends unter Druck und hatte phasenweise Mühe, das Spiel offen zu gestalten. Mit einfachsten Mitteln kamen die Lauterer zu einer Reihe großer Torchancen, scheiterten aber an dem glänzend aufgelegten FCA-Keeper Simon Jentzsch beziehungsweise an ihrer Abschlussschwäche oder an Jonas der Roeck (47.) und Paul Verhaegh (56.), die jeweils in höchster Not auf der Linie klären mussten. Im Abstand von 120 Sekunden parierte Jentzsch zweimal stark gegen Dorge Kouemaha (74.) und Richard Sukatu-Pasu (76.). In der achtzigsten Minute war es dann um die Augsburger Siegträume geschehen. Lauterns 2,5 Millionen Neuzugang Itay Shechter gelang mit einer sehenswerten Einzelaktion der Ausgleich. In der dramatischen wie temporeichen Schlussphase ließen beide Trainer risikoreich auf Sieg spielen. Beide Mannschaften kreierten dabei hochkarätige Torchancen, am Ende blieb es aber bei dem leistungsgerechten Remis.

“Ich bin absolut zufrieden mit dem Punkt, wir hätten vor der Pause das zweite Tor machen müssen, um als Sieger vom Platz zu gehen. In der zweiten Hälfte kam Kaiserslautern zu einigen guten Chancen, bei denen uns Simon Jentzsch im Spiel gehalten hat. Es ist natürlich schade, dass am Ende noch der Ausgleich fällt, aber Kaiserslautern hat mächtig Druck gemacht. In der Schlussphase hätten beide Mannschaften noch den Siegtreffer erzielen können”, so Jos Luhukay, dem FCK-Trainer Marco Kurz nicht widersprechen wollte: “Nach dem frühen Rückstand waren wir verunsichert, haben uns den Punkt aber redlich verdient, weil das Spiel am Ende auf Messers Schneide stand.” Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gastiert mit der TSG Hoffenheim ein spielstarker Bundesligist in der Augsburger SGL-Arena.

FCA: S. Jentzsch; – P. Verhaegh; U. Möhrle; J. De Roeck; M. de Jong; –

A. Bellinghausen; D. Baier; J. Callsen-Bracker; M. Ndjeng; L. Davids; –

S. Mölders.

Eingewechselt: S. Langkamp (78.); H. Hosogai (73.); A. Gogia (83.). –

Ausgewechselt: D. Baier (83.); M. Ndjeng (78.); L. Davids (73.); –

Auswechselbank: M. Amsif (TW); T. Werner; A. Sinkala; S. Hain.

Tore:

1:0 Sascha Mölders (9.).

1:1 Itay Shechter (80.).

Tabelle nach Runde 2

Platz Team Spiele Punkte Tordiff. Tore
1 Mainz 2 6 3 4:1
2 Hannover 2 6 2 4:2
3 Stuttgart 2 4 3 4:1
4 M’gladbach 2 4 1 2:1
5 Wolfsburg 2 3 2 3:1
6 Schalke 04 2 3 1 5:4
7 Dortmund 2 3 1 3:2
8 Bremen 2 3 1 2:1
9 Nürnberg 2 3 0 2:2
9 Hoffenheim 2 3 0 2:2
11 FC Bayern 2 3 0 1:1
12 Leverkusen 2 3 -1 1:2
13 Augsburg 2 2 0 3:3
14 Freiburg 2 1 -1 3:4
15 Hertha BSC 2 1 -1 2:3
16 Hamburg 2 1 -2 3:5
17 K’lautern 2 1 -2 1:3
18 Köln 2 0 -7 1:8