FCA heute in Frankfurt
Am heutigen Samstag gastiert der FC Augsburg beim FSV Frankfurt am Bornheimer Hang (Spielbeginn 13 Uhr). Die Frankfurter sind die Überraschungsmannschaft der Saison und spielen im Aufstiegstheater in der Zweiten Fußballbundesliga leichtfüßig und unbeschwert eine tragende Rolle.
Von Siegfried Zagler
Dabei galt in der zurückliegenden Saison der FSV lange Zeit als einer der sicheren Abstiegskandidaten. Die Frankfurter überwinterten mit sechs Punkten Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz im Tabellenkeller. FSV-Trainer Hans-Jürgen Boysen schien die Wende nicht zu gelingen. In die Rückrunde starteten die Bornheimer mit zwei 0:5 Klatschen und der Abstieg in die Dritte Liga schien für den Frankfurter Traditionsverein so sicher festzustehen, wie die Umlaufbahn des Mondes und die Entlassung des Trainers. Es war aber nicht Boysen, der seinen Hut nehmen musste, sondern einige seiner Spieler, und es war nicht der FSV, der abstieg, sondern andere. Im Fußball kommt Vieles anders als man denkt oder aufgrund von Erfahrung zu wissen glaubt. Man muss für diese „atemberaubende These“ nicht die üblichen Phrasen bemühen, sondern nur auf die aktuellen Tabellen der ersten beiden deutschen Profiligen schauen. – Das einzig mögliche sportliche Ziel könne für den FCA der dritte Platz sein, so der Aufsichtsratsvorsitzende des FC Augsburg, Peter Bircks, da Platz eins und zwei von Hertha und Bochum reserviert seien. Bircks Prognose im Juni dieses Jahres orientierte sich an den finanziellen Rahmenbedingungen der Vereine.
“Geld schießt keine Tore”
Der FCA befindet sich mit seinen 8,35 Millionen Euro für den Lizenzspielerkader im oberen Drittel der Liga, aber eben nicht an der Spitze. Die Berliner sind dieses Jahr der FC Bayern der Zweiten Liga (17 Millionen) und dahinter kommt lange nichts und dann der VFL Bochum, den der FCA allerdings bisher mit sieben Punkten und 19 Toren Differenz deutlich zu distanzieren verstand. Mit den Berlinern steht der FCA punktgleich auf Augenhöhe, hat aber das bessere Torverhältnis (+7) als die Hertha, die nach sehr starkem Beginn derzeit einen nachhaltigen Hänger zu verarbeiten hat.
„Die Tabelle lügt nicht und Geld schießt keine Tore“, zwei vielzitierte Fußballweisheiten, deren Logik nicht über den Tag hinausreicht. Im Lauf der Zeit schießt Geld sehr wohl Tore und die Tabelle sagt nur einmal die Wahrheit, nämlich nach dem letzten Spieltag. Erzgebirge Aue kann sich in dieser Saison wohl nicht mehr lange an der Spitze halten, was nicht zwangsläufig mit dem überschaubaren Etat der Erzgebirgler zu tun hat, sondern mit der fußballerischen Limitierung des Kaders. Bei den Frankfurtern – monetär auf Augenhöhe mit Aue – muss man sich eine dergestalt deutliche Ansage verkneifen. Mit den Bornheimern ist unter Umständen über die komplette Saison hinweg zu rechnen, und das ist so sicher wie die Umlaufbahn des Mondes und die heutige Mannschaftsaufstellung des FCA.