FCA: Harmlos in Hamburg
Der FC Augsburg hat seinen siebten Bundesligaauftakt ohne Sieg im Hamburger Volksparkstadion über die Bühne gebracht und mit 1:0 verloren. Das Tor des Tages erzielte Nicolai Müller (8.), der sich anschließend beim Torjubel einen Kreuzbandriss zuzog.
Von Siegfried Zagler
Der Sieg der Hamburger wurde durch diesen tragischen Vorfall zu einem bitteren Sieg, da das konzeptlose Gekicke der Hamburger aufzeigte, wie sehr ein Nicolai Müller dem HSV im Angriff abging. Müller wird dem HSV monatelang fehlen. Der FCA erwies sich in Hamburg als das bessere Team, zeigte sich in jeder Disziplin dem HSV überlegen, ohne diese Überlegenheit in Zählbares umzumünzen.
Mit zwei personellen Wechseln reagierte FCA-Trainer Manuel Baum auf die 0:2-Niederlage im DFB-Pokal beim 1.FC Magdeburg: Im Mittelfeldzentrum spielte Koo anstelle von Khedira, links wurde Heller von Caiuby ersetzt. Stafylidis, der vor einem Wechsel zum HSV steht, war erneut nicht im Aufgebot. Das Spiel ist schnell erzählt: Nach dem Führungstreffer und dem damit verbundenen Ausscheiden von Nicolai Müller sank das Spielniveau des HSV auf das Niveau eines Drittligisten, während sich der FCA seinem Kader entsprechend auf Zweitliga-Niveau agierte.
Zu große technische Defizite bei Max, Finnbogason und Schmid sorgten durchgehend für aberwitzige Ballverluste und schlecht getimte Flanken. Gregoritsch fehlt in seiner Rolle als Spielgestalter hinter den Spitzen nahezu jede Eigenschaft, die dafür nötig wäre: Schnelligkeit, Passgenauigkeit, Schussstärke, Spielwitz.
Bei den seltenen Angriffsbemühungen der Hamburger zeigte sich die FCA-Abwehr anfällig. Wie zum Beispiel beim Tor der Hamburger, als Caiuby wegrutschte, Framberger die Flanke unterlief und Hitz einen haltbaren Ball passieren ließ. Die größten Defizite zeigte der FCA aber im letzten Drittel der Vorwärtsbewegung, wenn es darum ging, den finalen Ball zu spielen. Zu ungenau die zahlreichen Flanken, keine Präzision bei den Schüssen, zu viele technische Fehler beim Spiel durch die Mitte.
In den letzten Zügen des Spiels, in denen FCA-Torwart Hitz in der Nachspielzeit im gegnerischen Strafraum auf einen Freistoß wartete, sei er über das gesamte Spiel gesehen der gefährlichste Angreifer des FCA gewesen, so ähnlich witzelte die Augsburger Allgemeine, der an dieser Stelle nicht widersprochen werden soll. Bezeichnend für das FCA-Spiel war eben jene letzte Minute der Begegnung, als Erik Tommy zwei Anläufe brauchte, um einen ruhenden Ball in den Strafraum zu schlagen.
FCA: Marwin Hitz; – Jeffrey Gouweleeuw; Philipp Max; Raphael Framberger; Martin Hinteregger; – Michael Gregoritsch; Daniel Baier; Jonathan Schmid; Ja-Cheol Koo; Francisco da Silva Caiuby; – Alfred Finnbogason;
Eingewechselt: Sergio Córdova (67.); Erik Thommy (78.); –
Ausgewechselt: Michael Gregoritsch (67.); Jonathan Schmid (78.); –
Auswechselbank: Andreas Luthe (TW); Daniel Opare; Marcel Heller; Rani Khedira; Kevin Danso;
Tore: 0:1 Nicolai Müller (8.).