FCA hält Schalke nieder
Angesichts des Hypes, der im Vorfeld dieser Partie um den ersten Auftritt von Markus Weinzierl an der Stätte seiner einstigen Triumphe gemacht wurde, blieb die Begegnung zwischen den Schalker Knappen und dem FCA vieles schuldig. In der in dieser Saison erstmals ausverkauften WWK Arena dümpelte das Spiel vor allem in der ersten Halbzeit völlig unspektakulär dahin. Erst die Traumtore von Nabil Bentaleb (65. Min.) und Daniel Baier (77. Min.) zum 1:1 Unentschieden entschädigten die Fans auf beiden Seiten für die schwache Vorstellungen ihrer Teams.
Von Udo Legner
Mehr noch als die Aufstellung des FCA – für den verletzten Finnbogason rückte Halil Altintop erstmals in die Startelf, für Max spielte Jonathan Schmid und die Rolle des rechten Innenverteidigers Gouweleeuw durfte Christoph Janker übernehmen – stand vor dem Anpfiff die Frage im Mittelpunkt, wie Markus Weinzierl bei seinem ersten Auswärtsspiel in Augsburg aufgenommen würde. Er wurde mit verhaltenem, keineswegs begeisterndem Beifall bedacht. Verhalten, keineswegs begeisternd – dies traf auch für die Vorstellungen beider Teams in der ersten Viertelstunde dieser Partie zu.
Kurzer, glanzvoller Auftritt von Breel Embolo
Wenn hüben wie drüben die Nr. 36 am Ball war, kam so etwas wie Torgefahr auf. Auf Schalker Seite gab Breel Embolo wiederholt Kostproben seiner Extraklasse und ließ dabei die Augsburger Defensive immer wieder schlecht aussehen. Insbesondere galt dies für Martin Hinteregger, der mit seinen fahrlässigen Abspielen das ein oder andere Mal Alarmstufe Rot vor dem Augsburger Tor auslöste und für mehr Gefahr sorgte als dies die königsblauen Offensivkräfte vermochten. Embolo gehörte auch die erste Großchance (8. Min.): Ein Anspiel von Benedikt Höwedes verlängerte er – allerdings aus Abseitsposition – mit der Hake an das Aluminium des Augsburger Gehäuses. Embolo stand auch in der 22. Minute im Mittelpunkt des Geschehens. Konstantinos Stafylidis, der hierfür zu recht Gelb sah, stieg an der Seitenlinie so hart gegen den Schalker Ballvirtuosen ein, dass dieser mit einem Knöchelbruch auf der Bahre vom Platz getragen werden musste.
Mit Klaas-Jan Huntelaar verblasste das Offensivspiel der Königsblauen und so blieben Torchancen bis zum Halbzeitpfiff rar. In der 35. Minute dann doch noch die erste Torchance auf Seiten des FCA, sofern man bei dem 16 Meter Kopfball von Jonathan Schmid, der genau auf den Schalker Keeper Fährmann gerichtet war, überhaupt von einer solchen sprechen kann. In der 40. Minute blitzte endlich etwas von dem Offensiv-Potential auf, das die Augsburger bis dahin trefflich zu verbergen wussten. Nach schönem Kombinationsspiel fabrizierte Kapitän Paul Verhaegh allerdings einen Fehlpass auf den in den Strafraum startenden Dong-Won Ji und so wurde auch diese Großchance vertan.
Fazit zur Halbzeit: Der FCA konnte nur in der Defensivarbeit überzeugen, was gegen die limitierten Schalker Offensive auch nicht allzu schwer fiel.
Starker Auftritt des FCA nach der Pause
Mit mehr Schwung kam der FCA aus der Kabine und setzte durch Daniel Baiers Distanzschuss in der 50. Minute gleich ein erstes Signal. Auf der Gegenseite tat sich Schalke mit dem aggressiven Augsburger Pressing sichtlich schwer und kam kaum noch vor das Tor von FCA Schlussmann Marwin Hitz. Wie aus heiterem Himmel fiel in der 65. Minute die Führung für die Gäste aus Gelsenkirchen – “Hawk-Eye”-Premiere in der WWK Aena! Nach feinem Zuspiel von Eric Maxim Choupo-Moting zog Nabil Bentaleb von Mitte mit links ab und erzielte das 1:0. Der Ball donnerte an die Latte – und sprang nach unten. Vor oder hinter der Linie? Auf Schiedsrichter Tobias Stielers Uhr leuchtete das Wort GOAL auf und folglich entschied er mittels der “Hawk-Eye”-Technik auf Tor für Schalke 04.
Nur drei Minuten später konnten sich die Augsburger bei Yevhen Konoplyanka und ihrem Torwart Marwin Hitz bedanken, dass ihnen unmittelbar nach der Schalker Führung nicht der Todesstoß versetzt wurde. Marwin Hitz machte die hundertprozentige Torchance des Schalker Angreifers, der plötzlich ganz allein vor ihm aufgetaucht war, durch tolle Fußabwehr zunichte.
Angetrieben von Jonathan Schmid belagerten die Augsburger in der Folge den Schalker Strafraum und wurden für ihre Courage prompt belohnt. Mit einem Traumtor (77. Min) erzielte Daniel Baier den 1:1 Ausgleich. Nach einem missglückten Seitfallzieher von Ja-Cheol Koo, der von Gojko Kacar geblockt wurde, beförderte Baier den Abpraller aus gut 25 Metern unhaltbar für Schalke Keeper Fährmann in den rechten Winkel.
In der letzten Viertelstunde beschränkten sich beide Teams darauf, das Ergebnis über die Zeit zu retten, was dem FCA nicht zuletzt wegen der vielen Einwechslungen in der Schlussphase (87. Min. Dominik Kohr Gojko Kacar, 90. Min Jan Morávek für den Torschützen Daniel Baier, 90. Min. + 1. Min. Tim Rieder für den starken Halil Altintop) auch gelang.
Nach diesem Remis beträgt der Vorsprung des FCA auf die Schalker nach wie vor vier Punkte. Am nächsten Spieltag steht die Partie in Freiburg an (Samstag, 22. Oktober um 15.30 Uhr) , wo die Schuster-Truppe nach diesem erfolgreichen Kraftakt gegen Schalke mit gestärktem Selbstvertrauen auflaufen dürfte.
FCA: Marwin Hitz – Paul Verhaegh, Christoph Janker, Martin Hinteregger, Konstantinos Stafylidis – Gojko Kacar, Daniel Baier – Ja-Cheol Koo, Halil Altintop, Jonathan Schmid – Dong-Won Ji.
Wechsel:
87. Min. Dominik Kohr (für Gojko Kacar),
90. Min Jan Morávek für Daniel Baier,
90. Min. + 1. Min. Tim Rieder (für Halil Altintop).