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Montag, 28.10.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FCA feiert Klassenerhalt

Bereits am 31. Spieltag sicherten sich die zu Saisonbeginn als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelten Brechtstädter durch einen 2:0 Heimsieg gegen den FSV Mainz den Klassenerhalt und dürfen sich mit ihren Fans auf ein weiteres Jahr im Oberhaus einrichten. In einer bis zur Schlussminute umkämpften Partie waren es einmal mehr die beiden Goalgetter vom Dienst, Michael Gregoritsch (29.) und Alfred Finnbogason (90 + 2.), die mit ihren Toren die Heimmisere des FCA (zuletzt vier Niederlagen in Folge) beendeten – und damit das Abstiegsgespenst endgültig verjagten.

Von Udo Legner

Gegenüber der Partie in Wolfsburg baute FCA-Coach Manuel Baum seine Startelf gegen die abstiegsbedrohten Mainzer auf zwei Positionen um. Für den gesperrten Jan Moravek (Rote Karte in Wolfsburg) kam Marco Richter von Beginn an zum Einsatz und für Cordova lief nach fast dreimonatiger Verletzungspause Alfred Finnbogason auf, dessen langersehntes Comeback vom FCA-Anhang frenetisch bejubelt wurde.

Eitel Sonnenschein herrschte in der mit 29110 Zuschauern fast ausverkauften WWK-Arena, auch wenn der FCA bei der Platzwahl den Kürzeren zog und in der ersten Hälfte auf die Nordkurve spielen musste.
So kamen die Fans im FCA-Block gleich in den Genuss zweier hochkarätiger Chancen. In der dritten Minute segelte eine Flanke von Marco Richter gefährlich in den Mainzer Strafraum, wo sich Caiuby und Finnbogason allerdings im Wege standen, sodass der Kopfball des Isländers am Kasten von Rene Adler vorbeisegelte. Nur eine Minute später bereits der nächste Abschluss: der Schuss von Goalgetter Gregoritsch rauschte allerdings hoch über den Mainzer Kasten. – In der 6. Minute wurden die Mainzer erstmals gefährlich: nach einer Ecke bekamen die Augsburger den Ball nicht weg, doch der Schuss des Mainzer Kapitäns de Blasis konnte von FCA-Keeper Hitz mühelos pariert werden.

In der Folge litt das Spiel auf beiden Seiten an mangelnder Präzision. Beim FCA machte sich trotz des engagierten Einsatzes das Fehlen von Daniel Baier und Jan Moravek bemerkbar. So fehlte es dem Augsburger Aufbauspiel an Überraschungsmomenten und Dynamik, was auch durch die imposanten Einlagen Marco Richters, dem in der Anfangsphase auffälligsten FCA Spieler, nicht gänzlich kompensiert werden konnte.

Mitte der ersten Halbzeit unterbrach der Unparteiische die Partie und gewährte den Teams eine kurze Trinkpause, aus der der FCA sichtlich gestärkt hervorging.

Galaauftritt der Goalgetter vom Dienst

PlatzMannschaftSpieleS-U-NTorePkt.
1.FC Bayern München 31 25-03-03 84:22 (+62) 78
2.FC Schalke 04 31 16-08-07 49:35 (+14) 56
3.Borussia Dortmund 31 15-09-07 61:41 (+20) 54
4.Bayer 04 Leverkusen 31 14-09-08 55:41 (+14) 51
5.1899 Hoffenheim 31 13-10-08 60:44 (+16) 49
6.RB Leipzig 31 13-08-10 47:47 (0) 47
7.Eintracht Frankfurt 31 13-07-11 41:40 (+1) 46
8.Borussia Mönchengladbach 31 12-07-12 42:48 (-6) 43
9.Hertha BSC 31 10-12-09 38:35 (+3) 42
10.VfB Stuttgart 31 12-06-13 29:35 (-6) 42
11.FC Augsburg 31 10-10-11 40:40 (0) 40
12.Werder Bremen 31 09-10-12 34:38 (-4) 37
13.Hannover 96 31 09-09-13 38:47 (-9) 36
14.VfL Wolfsburg 31 05-15-11 30:40 (-10) 30
15.1. FSV Mainz 05 31 07-09-15 32:49 (-17) 30
16.SC Freiburg 31 06-12-13 26:51 (-25) 30
17.Hamburger SV 31 06-07-18 24:48 (-24) 25
18.1. FC Köln 31 05-07-19 31:60 (-29) 22

In der 27. Minute fiel Marco Richter nach schöner Flanke von Schmid und Unsicherheit in der Mainzer Defensive der Ball vor die Füße, doch der Augsburger Jungstar konnte diese Chance nicht nutzen. Nur zwei Minuten später war es erneut Marco Richter, der die Augsburger Führung einleitete. Sein Zuspiel erreichte Alfred Finnbogason, der die gesamte Mainzer Abwehr auf sich zog, um an der linken Strafraumseite Michael Gregoritsch anzuspielen. Der Österreicher zog nach innen und ließ Rene Adler mit einem präzisen Flachschuss aus 11 Metern keine Chance. Mit seinem 12 Saisontor zog Gregoritsch in der FCA Scorer-Liste mit Andre Hahn (Bundesliga-Saison 2013/14) gleich – mehr Tore gelangen noch keinem FCA Spieler im Oberhaus.
In der 32. Minute fast das 2:0 für den FCA. Wieder war es Marco Richter, der nach Direktannahme mit der Hacke Rene Adler zu einer Glanzparade zwingt. Nur zwei Minuten später war es wieder der Mainzer Keeper, der einen 18 Meter-Schuss von Gregoritsch parierte. Bis zur Halbzeit bestimmte weiterhin der FCA das Spielgeschehen und ließ die enttäuschenden Mainzer überhaupt nicht ins Spiel kommen.

Fazit zur Halbzeit:

Eine hochverdiente Führung für den FCA. Nur dem Mainzer Keeper Rene Adler haben es die Mainzer zu verdanken, dass sie nicht höher in Rückstand liegen.

Kurz nach Wiederanpfiff hatte Alfred Finnbogason sofort die Chance zum 2:0. Nach feinem Zuspiel von Richter lupfte er den Ball spektakulär über den anstürmenden Rene Adler, doch der Mainzer Verteidiger Latza konnte in letzter Sekunde klären.

Max leistet sich eine maximale Fehlpassquote

In der Folgezeit war es mit der Augsburger Angriffsherrlichkeit erst einmal vorbei. Der FCA beschränkte sich auf das Sichern des Vorsprungs und scheiterte immer wieder daran, gefährliche Spielzüge vorzutragen. Zu ungenau und einfallslos war jetzt das Kombinationsspiel, zumal sich Max auf der linken Außenbahn eine fast maximale Fehlpassquote leistete. In dieser Phase war es nur den limitierten Möglichkeiten der Mainzer Offensive zu verdanken, dass die Augsburger Führung Bestand hatte. Auf Seiten der Mainzer blieb Pablo de Blasis ebenso blass wie der für Latza ins Spiel gekommene Maxim. Richtig gefährlich wurden die Mainzer bestenfalls nach Standards.

Dramatische Schlussphase

In der 83. Minute wurde der angeschlagene Gregoritsch von Cordova ersetzt. Mainz setzte nun alles auf eine Karte. Keeper Rene Adler verstärkte bei Eckbällen und Freistößen die Mainzer Offensive und die FCA-Fans – unter ihnen viele Augsburger Schüler, die aufgrund einer Sonderaktion im Stadion waren – bangten dem erlösenden Schlusspfiff entgegen. In der dreiminütigen Nachspielzeit fiel dann doch noch das nicht mehr erwartete 2:0 für den FCA. Nach einer Mainzer Ecke startete der FCA einen Konter auf das verwaiste Mainzer Tor. Doch der FCA-Sturm in Person von Cordova machte dabei alles falsch, was in einer derartigen Situation falsch zu machen ist. Statt den Ball ins leere Mainzer Tor zu schießen, beförderte Cordova den Ball immer weiter aus der Gefahrenzone heraus. Doch irgendwie schaffte es Rani Khedira noch, den schon verloren geglaubten Ball auf Finnbogason zu spielen, der seine Leistung mit dem viel umjubelten Siegtreffer zu krönen wusste.

Der Blick Richtung Europa ist erlaubt

Nach diesem Kraftakt gegen die Mainzer kann der FCA gelassen und unbeschwert in die kommenden drei Partien gehen. Am nächsten Samstag (15.30 Uhr) steht das Auswärtsspiel bei der Berliner Hertha an. Nachdem der Klassenerhalt geschafft ist, sollte dich der FCA jetzt höhere Ziele stecken. Falls Augsburg in Berlin gewinnen sollte und Frankfurt in München verliert, ist der Kampf um Platz 7 wieder offen. Ein Platz, der für die Europa League ausreichen würde, falls Bayern München das Pokalfinale gewinnt.

FCA: Marwin Hitz; – Jeffrey Gouweleeuw; Martin Hinteregger; Philipp Max; Jonathan Schmid; – Michael Gregoritsch; Ja-Cheol Koo; Francisco da Silva Caiuby; Rani Khedira; Marco Richter; – Alfred Finnbogason;

Eingewechselt: Christoph Janker (63.); Marcel Heller (73.); Sergio Córdova (83.);

Ausgewechselt: Michael Gregoritsch (83.); Ja-Cheol Koo (63.); Marco Richter (73.); –

Auswechselbank: Andreas Luthe (TW); Kevin Danso; Gojko Kacar; Shawn Parker;

Tore:

1:0 Michael Gregoritsch (29.)
2:0 Alfred Finnbogason (90.+2)

Das Restprogramm der Platz-7-Kandidaten:

7. Eintracht Frankfurt – 46 Punkte (+1)
28.4. Bayern München (A) 5.5. Hamburger SV (H) 12.5. Schalke 04 (A)

8. Borussia Mönchengladbach – 43 Punkte (-6)
28.4. Schalke 04 (A) 5.5. SC Freiburg (H) 12.5. Hamburger SV (A)

9. Hertha BSC – 39 Punkte (3)
28.4. FC Augsburg (H) 5.5. Hannover (A) 12.5. RB Leipzig (H)

10. VfB Stuttgart – 42 Punkte (-6)
28.4. Bayer Leverkusen (A) 5.5. TSG Hoffenheim (H) 12.5. Bayern München (A)

11. FC Augsburg – 40 Punkte (0)
28.4. Hertha BSC (A) 5.5. Schalke 04 ()