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Samstag, 23.11.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FCA: Erste Auswärtsniederlage in Leipzig

Die Hoffnung, dass die FCA Auswärtsserie auch am 6. Spieltag beim Aufsteiger in Leipzig halten würde, währte nur eine Halbzeit. Sie erlosch durch den 2:1 Führungstreffer durch Yussuf  Paulsen in der 50. Minute. Zuvor hatten die in grell-gelb angetretenen Augsburger die stärksten 30 Spielminuten der neuen Saison zu verzeichnen: Sie spielten vor 35.721 Zuschauern in der Red Bull Arena beherzt auf und konnten den frühen 0:1 Rückstand durch ein Traumtor von Ji ausgleichen.



Von Udo Legner

An seinem 23. Geburtstag kam Philipp Max zu seinem Startelf Saisondebüt. Der Defensivspieler ersetzte Raul Bobadilla, der sich beim Spiel gegen Darmstadt eine Schulterverletzung zugezogen hatte. – Die ersten Minuten der Partie gehörten dem FCA, der in der 3. Minute gleich zu einer Chance kam. Doch Koos Flanke konnte von dem im Fünfmeter-Raum lauernden Finnbogason nicht verwertet werden. Gegen das aggressive Zweikampfverhalten der Schuster-Truppe taten sich die Leipziger sichtlich schwer.

Frühe Leipziger Führung

Augsburg macht das Spiel, der Gegner das Tor. Beim ersten nennenswerten Angriff der Sachsen (11. Min.) fiel prompt das 1:0. Sabitzers Flachschuss aus gut 20 Metern konnte von Marwin Hitz nur zur Seite abgewehrt werden, wo Emil Forsberg blitzschnell schaltete und den Abpraller kaltblütig in die Maschen drosch. – Die Augsburger zeigten sich aber unbeeindruckt vom frühen Gegentor und gaben sich weiter offensiv und belohnten sich dafür mit dem schnellen Ausgleich.

Ja, Ja, Ja – Ji ist wieder da!

Nach schönem Zuspiel durch Baier am Sechzehner entzog sich Ji durch Körpertäuschung geschickt seinen Bewachern und schlenzte den Ball spektakulär in das oberer linke Toreck zum 1:1 Ausgleich (14. Min.) – mit einer Souveränität, als hätte er diesen Sonntagsschuss seit seinem letzten Tor für den FCA im Jahr 2014 Tag für Tag trainiert und ihn sich extra für dieses Freitag-Flutlichspiel aufgehoben. Mit engagiertem Pressing, schnellem Umschaltspiel und dem Glück des Tüchtigen konnte der FCA den stärker werdenden Tempo-Fußballern von Trainer Ralph Hasenhüttl Paroli bieten. In der 25. Minute landete Timo Werners Kopfball zuerst auf der Latte des FCA Gehäuse, um  dann Forsberg und Paulsen vor die Füße zu fallen, die mit diesem Geschenk allerdings nichts anzufangen wussten. Weitere Torchancen der Leipziger, die zur Beute des starken Marwin Hitz wurden, gab es in der 40. und 43. Minute..

Leipziger Allerlei vs. Augsburger Einheitsbrei

Fazit zur Halbzeit: Nach starker Anfangsphase des FCA dominierte RB Leipzig mehr und mehr das Spielgeschehen und erarbeitete sich ein klares Chancenplus. – Furios, als wollten sie die letzten Zweifel ausräumen, dass hier der beste Aufsteiger in der Geschichte der Bundesliga zu Werke war, legten die Leipziger nach Wiederanpfiff los. Innerhalb weniger Sekunden wurde Marwin Hitz von  Marcel Sabitzer aus halbrechter Position zu zwei Glanzparaden gezwungen. In der 51. Minute das hoch verdiente 2:1 für Leipzig. Poulsen ließ nach feinem Zuspiel von Sabitzer – und einem fulminanten Antritt, mit dem er sich für den nächsten Red Bull Werbespot empfahl – Kapitän Verhaegh alt aussehen und wuchtete den Ball unhaltbar für Marwin Hitz links unter die Latte.

Finnbogason lässt Lucky Punch aus



Anders als in der ersten Hälfte blieben die Augsburger die Antwort auf die zweite Leipziger Führung schuldig. Dem FCA Spiel fehlte es an Tempo und Spielwitz, woran auch die von Dirk Schuster vorgenommenen Einwechslungen nichts änderten (66. Min. Schmid für Max; 78. Min. Teigl für Koo; 85. Min. Altintop für Kacar). Souverän spielte der RB Leipzig das Spiel herunter, was dem Aufsteiger auch nicht schwer gemacht wurde. Und wieder das alte Augsburger Lied: Nach vorne wehte nur ein laues Lüftchen. In der 90. Minute hatte Alfred Finnbogason plötzlich eine Großchance zum Lucky Punch, doch der technisch limitierte Isländer traf freistehend aus 14 Metern den Ball nicht richtig. Dem FCA, der froh sein durfte, nicht unter die Räder zu kommen, wäre das ungerechte Unentschieden wie ein Göttergeschenk auf die müden Beine gefallen.

Mit dem 2:1 Erfolg gegen den FCA setzte der  RB Leipzig seinen starken Lauf in der Fußball-Bundesliga fort und schreibt Bundesliga Geschichte: Bester Aufsteiger aller Zeiten! – Für die Augsburger kommt es nach der Länderspielpause im kommenden Heimspiel (Samstag, 15. Oktober um 15.30 Uhr) zum Showdown gegen Weinzierls Schalker, die nach wie vor auf den ersten Bundesligapunkt warten.

FCA: Hitz – Verhaegh, Gouweleeuw, Hinteregger, Stafylidis – Kacar, Baier – Ji, Koo, Max – Finnbogason.

Einwechslungen:

66. Schmid für Max,

78. Teigl für Koo,

85. Halil Altintop für Kacar.