FCA: Die Trauben im Fritz-Walter-Stadion hängen in erreichbarer Höhe
Am heutigen Sonntag findet in Kaiserslautern das erste Auswärtsspiel des FC Augsburg in der Ersten Bundesliga statt. Für die Augsburger hängen die Trauben auf dem Betzenberg in erreichbarer Höhe, was damit zu tun hat, dass die Lauterer zu den nominell schwächeren Mannschaften der Liga zählen.
Von Siegfried Zagler
Offensichtlich geht auch Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl davon aus, dass der FCA auf dem Betzenberg zu punkten habe, da er dem Spielplan aufgrund der ersten Gegner wie Freiburg, Kaiserslautern und Hoffenheim eine für den FCA „moderate Dynamik“ attestiert. – „Es ist kein Geheimnis, dass wir zur finanziellen Konsolidierung drei Jahre Bundesliga spielen müssen“, so FCK-Manager Stefan Kuntz. Mit 15 Millionen Euro liegt der FCK auf Platz 17 der Etat-Tabelle. Nur der SC Freiburg hat weniger Geld (13,5 Millionen), während der FC Augsburg mit 15,5 Millionen knapp über dem Etat der Roten Teufel liegt. Das Stadion des 1.FC Kaiserslautern trägt den Namen seines berühmtesten Spielers und heißt demnach „Fritz-Walter-Stadion“.
Kein Fritz-Walter-Wetter
Obwohl die Lauterer jeden Euro zweimal umdrehen müssen, werden sie die Namensrechte nicht an ein Unternehmen verkaufen. Seit 1985 trägt der „Betze“ den Namen des „mentalen Gründungsvaters der Bundesrepublik“, so der 2006 verstorbene Joachim Fest über Fritz Walter. Joachim Fest hat nicht nur eine weltweit mit großer Anerkennung bedachte Hitlerbiografie geschrieben, sondern vollkommen ironiefrei die These in die Welt gesetzt, dass das wahre Gründungsdatum der Bundesrepublik Deutschland nicht 1949 mit dem in Kraft treten der deutschen Verfassung zu datieren sei, sondern mit dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft 1954 in Bern. In Kaiserslautern ist nicht nur das Fußballstadion, sondern auch eine Schule und eine Straße nach einem der ganz Großen des Fußballsports benannt. „Fritz-Walter-Wetter“ wird das Spiel am heutigen Sonntag nicht prägen, es ist Sonnenschein und Hitze angesagt, was Jos Luhukay und seine Mannen nicht groß beschäftigen dürfte. Sollte der FCA in Kaiserslautern schlecht aussehen und ohne Punkte an den Lech zurückkehren, wird sich das FCA-Management die Frage gefallen lassen müssen, gegen wen der FCA in dieser Saison noch etwas reißen könnte.