FCA Card-Pleite: Der FCA hat eine moralische Verpflichtung
Warum der FCA seinen Fans eine komplette Rückerstattung schuldet
Kommentar von Siegfried Zagler
Der Sachverhalt ist dergestalt einfach, dass man es nicht fassen kann, dass sich der FCA bis heute lediglich um Schadensbegrenzung bemüht. Die Firma, die für das “Plastikgeld” in der WWK Arena verantwortlich zeichnet, ist insolvent. Anders gesagt: Diese Firma schuldet vielen Tausend FCA-Fans Geld, das sie offenbar nicht mehr hat.
Die Zuschauer, die dieser Firma vertraut hatten, indem sie Bargeld in eine Karte investierten, für das sie alle zwei Wochen einen Gegenwert bekamen, haben dieser Firma deshalb vertraut, weil sie sich nicht vorstellten konnten, dass sie ihr Geld verlieren, wenn das “Zahlungsmittel” mit dem FCA und den Augsburger Stadtwerken verzahnt ist.
Aus diesem Grund hat der Verein die moralische Verpflichtung, jeden Cent, der in diese faulen Karten investiert wurde, zu erstatten. Das Gleiche gilt natürlich für die Stadtwerke, die für die Region typische Werte wie Solidität und Solidarität hoch halten.”Augsburg hält zusammen” wird durch die FCA-Kommunikation in Sachen “payment solution services GmbH” zu einer allzu billigen Phrase. Wer so agiert wie der FCA und die Stadtwerke, verspielt das Vertrauen seiner Kunden, also im Grunde das größte Kapital, das die beiden Unternehmen haben.
Das Management in Berlin, das der gleichen Kartenfirma vertraut hatte, hat das sofort erkannt und jenseits von “Verfahrensentwicklungen” und juristischen Erwägungen die einzig richtige Entscheidung getroffen. Hertha BSC hat seinen Fans, ohne die jeder Bundesligaklub nicht existieren könnte, eine 100-prozentige Rückerstattung garantiert. Nur so kann man den Schaden, den diese Pleite verursacht, so gering wie möglich halten.
“Für den Fall, dass Guthaben auf den Karten von der payment solution services GmbH nicht zurückbezahlt werden können, sind sich swa und FCA ebenfalls einig, einen möglichen Schaden für die Fans so gering wie möglich zu halten und eine zufriedenstellende Lösung zu finden.” Dieses Statement auf der FCA-Homepage ist skandalös.
Wie könnte denn “für den Fall” eine “zufriedenstellende Schadensgeringhaltung” aussehen? Soll Johannes Hintersberger Leberkäse aus heimischen Metzgereien organisieren? Oder wäre für die Fans “für den Fall” des Nichtabstiegs mit Abgabe der “FCA Card” bei Riegele eine Freimaß möglich? Die Augsburger Allgemeine will wissen, dass auf zirka 50.000 Karten noch zirka 500.000 Euro liegen.
Diese Karten wurden “FCA-CARDS” genannt. “Für den Fall”, dass das zutrifft, schuldet der FCA diese Summe seinen Fans. Eine moralische Schuld ist die höchste Kategorie der Schuld. Wer diese nicht begleicht, riskiert Haus und Hof.