FCA beendet Leipzigs Siegesserie
Am 8. Spieltag der Bundesliga blieb der FC Augsburg erstmals ohne Gegentor. In der als Retrospiel deklarierten Partie gegen den Tabellenzweiten aus Leipzig konnte die Offensivabteilung der Augsburger allerdings nicht an die bisher gezeigten Leistungen anknüpfen und so waren die Brechtstädter mit dem torlosen Remis in der mit 28.703 Zuschauern fast ausverkauften WWK-Arena gut bedient.
Von Udo Legner
So aufwändig die Selbstinszenierung war, die Verein und Fans zum 111. Jahrestag des Vorgängervereins FC Alemannia auf die Beine stellten, so enttäuschend war der Auftritt der beiden Mannschaften.
“Bis zum Spiel war es wirklich super”, so das treffende Fazit von Michael Gregoritsch, das sich auf den imposanten Rahmen und die vielen liebevollen Ideen auf dem Rathausplatz und im Stadion bezog, mit denen der FCA diese Jubiläumspartie zelebrierte. Gregoritschs Kommentar gipfelte in der Feststellung, dass das Spiel gegen die Sachsen „von 22 Mann“ schlecht gewesen sei und ohne das Drumherum „gar nichts gewesen wäre.“
Die von FCA-Manuel Baum im Vergleich zur letzten Partie in Dortmund vorgenommen Änderung – Schmid rückte für Framberger in die Startelf – wies darauf hin, dass der FCA auch gegen das zuletzt dreimal erfolgreiche Team aus Leipzig offensiv agieren wollte – mit den Offensivspielern Hahn, Gregoritsch, Caiuby und Finnbogason.
Doch Fehlpässe, Fouls und fehlender Spielwitz in der gegnerischen Hälfte bestimmten das Spielgeschehen hüben wie drüben über die gesamten ersten 45 Minuten.
Dramatik beim Videobeweis
Einziger Aufreger in der ersten Halbzeit war das Foul von Gouweleeuw an Nationalspieler Timo Werner, das der Unparteiische Tobias Welz zum Entsetzen der Augsburger Fans mit einem Elfmeter ahndete. Es folgten die vier dramatischsten Minuten der Partie. Nach massivem Protest der Augsburger Spieler, die den Kontakt Gouweleeuw nie und nimmer als Foulspiel wahrhaben wollten, bemühte der Schiedsrichter den Videoassistenten und verharrte geschlagene vier Minuten vor dem Monitor am Spielfeldrand. Das Hoffen und Bangen der FCA Fans war schon der Gewissheit gewichen, dass der Schiedsrichter auf dem Strafstoß beharrte. Doch nach einer weiteren Überprüfung des Videoassistenten in Köln wurde die Entscheidung wegen einer vorangegangenen Abseitsstellung von Jean-Kevin Augustin doch wieder zurückgenommen.
Doch wer gehofft hatte, dass sich die Dramatik um diesen Videobeweis auf das Spielgeschehen auf dem Rasen übertragen würde, wurde leider enttäuscht. Zahlreiche Unterbrechungen und aggressives Pressing ließen keinen rechten Spielfluss aufkommen. Die Torschuss-Bilanz lautete nach einer halben Stunde Spielzeit lediglich 3:0 für Leipzig gegen den bislang so abschlussfreudigen FCA.
In der 44. Spielminute dann doch noch ein echter Hingucker: Mukiele flankte scharf und flach in den Strafraum und Augustin spitzelte den Ball mit der Hacke auf das Augsburger Tor und zwang Luthe zu einer tollen Reaktion. Fast im Gegenzug kam der FCA doch noch zu seinem ersten Torschuss: Gregoritsch profitierte von einem Ballgewinn von Kapitän Baier, doch schoss dann (45 + 1 Min.) etwas überhastet über das Leipziger Tor.
Fazit zur Halbzeit:
Ein sehr zähes Spiel ohne Höhepunkte. Leipzig fand besser in die Partie und erst in den letzten zehn Minuten deutete der FCA seine Offensivqualitäten an.
Auch im zweiten Durchgang blieb das Spiel ereignisarm, und es sollte kein richtiger Spielfluss aufkommen. Sollte es das erste torlose Heimspiel unter Manuel Baum geben? In der Defensive ließen Daniel Baier und Martin Hinteregger nichts anbrennen und im Mittelfeld war es immer wieder Caiuby, der sich in den Zweikämpfen durchsetzte, auch wenn seinem Abspiel oft die Präzision fehlte. Von Max ging auch in der zweiten Halbzeit kaum Gefahr aus und nicht zuletzt deshalb blieb es lediglich bei Gregoritschs Abseitstreffer (85. Min.). Auf der Gegenseite kam Leipzigs Kapitän Orban nach einem Freistoß von Sabitzer noch zu einer letzten Chance in der Nachspielzeit (90 +1 Min.), doch auch dieser Ball strich knapp am Augsburger Tor vorbei.
Letztendlich endete das hart umkämpfte Spiel mit einem leistungsgerechten 0:0 Unentschieden. Am nächsten Spieltag tritt der FCA bei Hannover 96 (Samstag, 15.30 Uhr) an und muss versuchen, sein Punktekonto aufzustocken.
FC Augsburg: Luthe – Gouweleeuw, Khedira, Hinteregger – Framberger, Koo, D. Baier, Max – Gregoritsch – Hahn, Finnbogason
Einwechslungen:
58. Min. Koo (für Finnbogason)
90. Min + 3 Danso (für Gregoritsch)