FCA: Bayern eine Nummer zu groß
Eine Halbzeit lang bot der FC Augsburg den Bayern Paroli und zeigte, dass er nicht zu Unrecht im oberen Tabellentableau steht. Doch binnen 13 Minuten beendeten die Bayern den Augsburger Höhenflug und gewannen in der ausverkauften SGL Arena völlig verdient mit 4:0.
Von Udo Legner
Die ersten Minuten gehörten dem FCA, genauer gesagt dem Bayern Keeper Manuel Neuer. Als Libero ließ er die unglaublich früh angreifenden Augsburger ein ums andere Mal ins Leere laufen und düpierte seine Gegenspieler dabei durch ebenso riskante wie präzise Spieleröffnungen. Im weiteren Verlauf des Spiels wurde man den Eindruck nicht los, als wolle er vor der Wahl des Weltfußballer des Jahres nachdrücklich unter Beweis stellen, dass er es auch als Feldspieler mit Messi und Ronaldo aufnehmen könnte. Die erste Torchance haben die Bayern, doch Schweinsteigers Kopfball nach einer Freistoß-Hereingabe von Alonso geht deutlich am Tor vorbei.
Starke kämpferische Leistung des FCA
Durch aggressives Pressing und geschicktes Verschieben gelingt es den Augsburgern die Bayern zumindest phasenweise vom eigenen Tor fernzuhalten. Über ihre Außen stoßen die Bayern aber immer wieder in den FCA-Strafraum. Auffälligster Spieler in der Anfangsphase ist Arjen Robben, der mit zwei Distanzschüssen in der 8. Und 9. Minute Manningers Tor nur knapp verfehlt. – Dagegen kommt der FCA zu keinen echten Torchancen. Aus den wenigen Kontern, die die Bayern zulassen, können Bobadilla (16. Minute ) und Altintop (23. Minute) kein Kapital schlagen. Doch als die Bayern den Druck erhöhen, bekommen sie sogleich ihre Chancen. Ribery, Robben und Lewandowski scheitern mit ihren Schüssen aus der Halbdistanz ein ums andere an dem souveränen Manninger. Auf der Gegenseite ist nur ein Freistoß von Bobadilla (40. Minute) zu verbuchen, der allerdings in der Münchner Mauer landet. Die erste Hälfte endet so wie sie begann – mit einer spektakulären Rettungstat von Manuel Neuer etwa 40 Meter vor seinem Tor. Gegen den auf der linken Seite frei gespielten Tobias Werner klärt Neuer sehr robust, und bekommt zum Missfallen der FCA Fans auch noch einen unberechtigten Freistoß.
Fazit zur Halbzeit: eine große kämpferische Leistung der Weinzierl Elf, die das Kombinationsspiel der Bayern kaum zur Entfaltung kommen lässt und bislang keine Großchancen zulässt.
Doppelschlag durch Benatia und Robben in der 58. und 60. Minute bringt die Entscheidung
In der zweiten Halbzeit wird der Druck der Bayern immer größer. Chancen für den Rekordmeister ergeben sich jetzt fast im Minutentakt. Lewandowski und Alonso scheitern entweder an Manninger oder – so Ribery in der 54. Spielminute – am eigenen Unvermögen.
Schließlich ist es ein Standard, mit dem die Bayern in Führung gehen. Riberys Freistoß findet Medhi Benatias Hinterkopf und vom rechten Innenpfosten geht der Ball unhaltbar ins Augsburger Tor. Bevor sich die Augsburger richtig sortiert haben, steht es schon 2:0. Wieder ist der Innenpfosten mit von der Partie, von dem Robbens Kunstschuss von der Strafraumgrenze ins Tor springt. Von diesem Doppelschlag erholt sich der FCA nicht mehr. Die Bayern bekommen zunehmend mehr Räume, da der FCA dem hohen kämpferischen Aufwand Tribut zollen muss. Den Augsburgern gelingen kaum noch zu Entlastungsangriffe, die Pässe aus der Abwehr sind zu ungenau.
Neue Offensivkräfte des FCA ohne Wirkung
In der 68. Minute fällt das 3:0 durch Lewandowski, der am Strafraum frei zum Schuss kommt und einmal mehr mithilfe des Innenpfostens Manninger das Nachsehen lässt. Unhaltbar schien der Ball dennoch nicht. – Inzwischen hat Weinzierl auf den Rückstand reagiert und mit Mölders (für Djurdjic) und Esswein (für Tobias Werner) neue Offensivkräfte eingewechselt. Bevor diese sich erstmal in Szene setzen können, steht es bereits 4:0 für die Bayern. Völlig unbedrängt gelingt Robben sein zweites Tor, bei dem Manninger erneut nicht gut aussieht.
Mit Optimismus in die letzten beiden Partien
Wie nach dem dritten und vierten Gegentor wollten die Fangesänge nach dem Abpfiff der Partie nicht verstummen – ein Zeichen, dass die Anhänger des FCA Augsburg die Bedeutung dieser Begegnung durchaus richtig einzuschätzen wussten. Am Dienstag gegen Hannover und am Samstag im letzten Heimspiel der Rückrunde gegen die Borussia aus Mönchengladbach geht es darum, den Abstand auf die Verfolger nicht kleiner werden zu lassen.
FCA: A. Manninger; – R. Klavan; P. Verhaegh; J. Hong; A. Baba; – H. Altintop; M. Feulner; T. Werner; R. Bobadilla; D. Baier; – N. Djurdjic;
Eingewechselt: A. Esswein (70.); D. Kohr (73.); S. Mölders (64.);
Ausgewechselt: H. Altintop (73.); T. Werner (70.); N. Djurdjic (64.); –
Auswechselbank: I. Gelios (TW); M. de Jong; E. Thommy; F. Caiuby;
Tore:
0:1 Medhi Benatia (58.)
0:2 Arjen Robben (59.)
0:3 Robert Lewandowski (68.)
0:4 Arjen Robben (71.).