Faszination Libellen in der Staats- und Stadtbibliothek
Die Staats- und Stadtbibliothek Augsburg zeigt vom 5. bis 19. Juli, jeweils Montag bis Freitag von 11 bis 16 Uhr, in ihrem Unteren Cimeliensaal die Ausstellung „Drachenhuren und Wasserjungfern, Teufelsnadeln und Himmelspferde – Faszination Libellen“.
Sammeln, Sichten, Systematisieren – dieser Aufgabe hatten sich die Naturforscher des 16. bis 19. Jahrhunderts verschrieben. Die Suche nach Gesetzmäßigkeiten und Ordnung ist das Ziel der Wissenschaften dieser Zeit, in der Newton die Physik revolutioniert und Carl von Linné die lebenden Wesen in ein geniales Ordnungssystem einteilt. Besonders gefordert werden die Forscher durch die scheinbar zahllos und in großer Vielfalt vorkommenden Insekten.
Um die Ergebnisse dieser Bemühungen festzuhalten und zu veröffentlichen, entstanden Bücher und Schriften, von denen einige in der Ausstellung „Drachenhuren und Wasserjungfern, Teufelsnadeln und Himmelspferde – Faszination Libellen“ in der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg zu sehen sind. Das herausragende Werk ist das 1840 erschienene Werk „Libellulinae europaeae“ von Toussaint de Charpentier (1779–1847). Der studierte Geologe widmete sich der Erforschung der Insekten. 15 neue Libellenarten wurden von ihm entdeckt, benannt und beschrieben. Die Lithografien in seinem Buch zeigen die Libellen in faszinierender Detailtreue und Genauigkeit.
Den Werken der frühen Naturforscher stehen Fotografien der Arbeitsgemeinschaft Naturfotografie des Naturwissenschaftlichen Vereins für Schwaben e.V. gegenüber, die nicht nur die Qualität der Arbeiten Charpentiers, Rösel von Rosenhofs oder des Augsburgers Gottlieb Tobias Wilhelm verdeutlichen, sondern auch die Schönheit und den Reiz dieser Insekten nahebringen.
Der Titel der Ausstellung „Drachenhuren und Wasserjungfern, Teufelsnadeln und Himmelspferde – Faszination Libellen“ zeigt, wie ambivalent auch schon in früheren Zeiten die Libellen wahrgenommen wurden. Auch heute betrachten viele Menschen Libellen mit Argwohn und befürchten, von ihnen gestochen zu werden. Dabei sind diese Insekten für den Menschen harmlos, allerdings eine tödliche Gefahr für andere Insekten und kleine Wassertiere.
In der Ausstellung wird zusätzlich zu den Bildern der Naturforscher und den Aufnahmen der Naturfotografen viel Wissen über Libellen vermittelt: Seit 320 Millionen Jahren leben Libellen in fast unveränderter Gestalt auf der Erde und sind an ein Leben in zwei Welten, Wasser und Luft, perfekt angepasst. Winterlibellen nutzen Frostschutzmittel zur Überwinterung, andere passen ihre Farben an die Umgebungstemperatur an, um die Sonnenwärme besser einzufangen. Und man erfährt auch, warum die Libelle in der Wasserwaage für gerade Wände sorgt und was ein Buch über Fische aus dem 16. Jahrhundert damit zu tun hat.
Wann: 5. bis 19. Juli 2019, jeweils Montag bis Freitag 11 bis 16 Uhr
Ort: Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, Schaezlerstr. 25, 86152 Augsburg
Raum: Lesesaal und Unterer Cimeliensaal
Führungen: Mo 11:00 Uhr, Mi 13:00 Uhr, Fr 15:00 Uhr
Der Eintritt zur Ausstellung und zu den Führungen ist frei.
Link zur Ausstellung