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Montag, 22.07.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Empfang “Tag der Arbeit 2009” im Zeichen der Wirtschaftskrise

Die Prognosen für den Wirtschafts- und Finanzmarkt in Deutschland, aber auch des gesamten Weltwirtschaftssystems, verheißen für das Jahr 2009 nichts Gutes. Auch der Empfang der Stadt Augsburg zum Tag der Arbeit stand unter dem Eindruck der Finanz- und Wirtschaftskrise.

Zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft trafen sich gestern im Goldenen Saal des Rathauses zum traditionellen Empfang “Tag der Arbeit 2009”. In seiner Festansprache ging OB Dr. Kurt Gribl zunächst auf die ersten Anzeichen der kommenden Krise ein: “Die Arbeitlosenquote ist in Augsburg wieder leicht auf 8,3 Prozent angestiegen”. Arbeitslosigkeit sei für den Einzelnen drastisch. Da helfe auch nicht der Hinweis, dass Augsburg noch vergleichsweise gut dastehe.

Die Krise dürfe aber nicht von einer nachhaltigen Zukunftsplanung ablenken. “Augsburg darf sich nicht ins Schneckenhaus zurückziehen oder den Kopf in den Sand stecken”, so der OB. Es müsse, wo es möglich ist, gehandelt werden. “Augsburg kann nicht die Weltkonjunktur beeinflussen, aber vorhandene Strukturen stärken”. Gribl verwies auf den Rekord-Investitionshaushalt von 108 Millionen, auf 35 Millionen Investition der WBG, die damit nicht nur Arbeitplätze, sondern auch den Lebens- und Wohnstandard in Augsburg sichere und auf die 30-Millionen-Investition in die Breitbandverkabelung, mit der ein künftiger Standortfaktor geschaffen werde.

“Kreative Köpfe nach Augsburg holen”

Was künftige wirtschaftliche Entwicklungen angeht, bewege sich Augsburg inzwischen in einer internationalen Liga. Man müsse kreative Köpfe nach Augsburg holen und halten. Ein hoffnungsvoller Ansatz hierzu sei der Science Park, “wo in den nächsten fünf Jahren ein hoher dreistelliger Millionenbetrag investiert wird”, kommentierte Gribl die Entwicklung im Süden Augsburgs.

Die Stadt Augsburg habe aber auch einen eigenen Auftrag als Arbeitgeberin. 3360 tarifliche Angestellte, 1350 Beamte und mehr als 1600 Aushilfs- und Teilzeitkräfte sind in der Verwaltung beschäftigt. “Unsere Arbeitsplätze sind sicher, es gibt keine betriebsbedingten Kündigungen”, so Gribl.

Besonders würdigte Gribl zum Abschluss die Betriebs- und Personalratsarbeit. Stellvertretend bedankte er sich bei Hildegard Schwering (Personalratsvorsitzende des Klinikums), Peter Schönfelder (EADS-Betriebsratsvorsitzender) und Herbert Strobel (IG BAU) für ihr ehrenamtliches Engagement und ihre Vorbildfunktion.