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Freitag, 22.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Elf Gründe, warum der FCA nicht absteigt

In der Bundesliga wird in dieser Saison Bayern München Meister. Der Abstiegskampf wird dagegen spannend. Dafür, dass es den FCA auch im vierten Jahr nicht erwischt, spricht die Klasse der Mannschaft, die genügend Substanz hat, um mindestens drei Mannschaften hinter sich zu lassen.



Von Udo Legner

Die aktuelle Bundesligasaison hat die Startphase hinter sich gebracht und ein Blick auf die Tabelle reicht aus, um nach acht Spieltagen eine Prognose zu treffen, der niemand zu widersprechen wagt: Bayern München wird Deutscher Meister. Konkurrenz in Sachen Meisterschaft gibt es in diesem Jahr weder von Dortmund noch von Schalke noch von Leverkusen und obwohl sich die Gladbacher über Gebühr mit Andre Hahn verstärkt haben, wäre es albern an dieser Stelle die Goldenen Siebziger zu beschwören, in denen sich die beiden Teams wundervolle Duelle um die Salatschüssel lieferten. Spannung verspricht seit einigen Jahren in der Bundesliga nur noch der Kampf um die Plätze nach Europa und der Abstiegskampf.

Dass es in dieser Saison in Sachen Abstieg aber besonders spannend werden könnte, hat damit zu tun, dass die Mannschaften des oberen Drittels nichts so gefestigt zu sein scheinen und somit mehr Punkte als üblich abgeben. Daraus lässt sich hochrechnen, dass man dieses Jahr mehr als 36 Punkte braucht, um sicher zu den Abstiegsvermeidern zu gehören. Das bedeutet natürlich auch, dass dem FCA das Abstiegsgespenst am Hosenbein knabbern könnte. Falls dies geschehen sollte, spricht vieles dafür, dass es den FCA auch im vierten Jahr nicht erwischt.

Warum der FCA nicht absteigt:

Erstens: Die Mannschaft ist fit und kampfstark und selbst verlorenen Partien gegen die Spitzenteams aus Hoffenheim, Leverkusen und Wolfsburg haben gezeigt, dass der FCA auch auswärts gegen Topmannschaften mithalten kann, wenn die Einstellung stimmt.

Zweitens: Die Mannschaften, gegen die der FCA gewinnen muss (Paderborn,Freiburg) und die Mannschaften, gegen die der FCA gewinnen kann und sollte (Hamburg, Köln und Stuttgart) kommen noch. In der Hinrunde darf man also noch mindestens mit 9 Punkten rechnen, womit man auf 18 Punkte in der Hinrunde käme. Bisher war es so, dass der FCA in der Rückrunde zulegen konnte.

Sascha Mölders: nach überwundenen Verletzungen spielt er frei von der Leber weg und schießt Tore

Sascha Mölders: nach überwundenen Verletzungen spielt er frei von der Leber weg und schießt Tore


Drittens: Die Abwehr mit den beiden Innenverteidigern Klavan und Callsen-Bracker wird von Spiel zu Spiel solider. Auch Verhaegh ist ein Spieler, der im Lauf einer Saison immer stärker wird. Er wird seine kleinen

Formschwankungen bald überwunden haben und falls dem nicht so sein sollte: Mit Ronny Philp steht ein hochtalentierter rechter Verteidiger parat. Die Abwehr wäre auch bei verletzungsbedingten Ausfällen bundesligatauglich, zumal mit Marvin Hitz ein junger Torwart im Kasten steht, der von Spiel zu Spiel souveräner agiert und in der zweiten Saisonhälfte zu einem großen Rückhalt werden kann.

Viertens: Mit Hong steht Weinzierl ein weiterer erstklassiger Innenverteidiger zur Verfügung. Mit Moravek könnte im Schlussspurt die Mannschaft einen entscheidenden Schub bekommen.

Fünftens: Für die Mittelfeldachsen (Baier, Kohr, Feulner, Esswein, Altintop und Werner) ist die Bundesligatauglichkeit ebenfalls gegeben. Auch wenn Moraveks Ausfall schmerzt, auch wenn Feulner nach seiner Verletzungspause noch nicht richtig in Tritt gekommen ist, auch wenn die Rädchen noch nicht so richtig ineinander greifen und viele Bälle unpräzise gespielt werden: die Qualität der Einzelspieler sollte in jeder Hinsicht ausreichen, um daraus eine Formation zu bilden, die aus der eigenen Hälfte heraus erfolgversprechenden Druck nach vorne zu entwickeln versteht.

Sechstens: Mit Baba hat der FCA einen Linksverteidiger verpflichtet, der großes Potential hat und vielleicht schon in der Rückrunde davon einiges mehr zu mobilisieren versteht.

Siebtens: Im Gegensatz zu Sio und Bance ist Djurjic und Matavz anzusehen, dass sie mannschaftsdienliche

Andre Hahn

Andre Hahn


Spieler sind, die die Bundesliga noch stemmen können. Es ist gut möglich, dass Matavz und Djurjic in der Rückrunde in die Mannschaft hineinwachsen und zu Goalgettern werden. Raul Bobadilla ist agiler und konditionsstärker als im Vorjahr. Er stellt mit seinem Formanstieg für den FCA eine Verstärkung dar. Mölders spielte nach überwundenen Verletzungen oft frisch von der Leber weg und schoss Tore. Pessimismus ist somit auch beim Angriff der Augsburger nicht angesagt.

Achtens: Mit Walther Seinsch hat der FCA einen Fußballexperten zum Präsidenten, der aus dem Bauch heraus fühlt, ob der FCA in der Winterpause verstärkt werden muss. Falls Seinsch zu dieser Einschätzung kommen sollte, sollte es auch an den dafür notwendigen Mitteln nicht fehlen.

Neuntens: Mit Weinzierl und Reuter und einigen Spielern hat der FCA erfahrene Abstiegskampfakteure in vorderster Reihe. Ein Verkrampfen wegen Abstiegsangst kann man somit ausschließen.

Zehntens: Mit Hamburg, Bremen, Freiburg und auch Paderborn sowie dem FC Köln sind Mannschaften in der Liga, denen eine Negativserie und somit ein Absturz in der Rückrunde zuzutrauen ist.

Elftens: Das Augsburger Publikum ist ein starker zwölfter Mann, der in einem möglicherweise dramatischen  Abstiegskampf den Unterschied ausmacht.