DAZ - Unabhängige Internetzeitung für Politik und Kultur
Dienstag, 19.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Einsturzgefahr: Stadt lässt Wohnhaus evakuieren

Ein Wohnhaus in der Innenstadt wurde gestern Abend am Oberen Graben evakuiert. Der Grund: Einsturzgefahr wegen statischer Probleme. Ein statisches Gutachten sorgte gestern Abend für die unverzügliche Räumung von 29 Wohneinheiten und vier Gewerbeeinheiten.

Am Freitagabend musste die Räumung einer Immobilie in der Innenstadt durch die Stadt Augsburg angeordnet werden. Bei dem Gebäude am Oberen Graben, das im Eigentum einer von der Stadt verwalteten Stiftung steht, wurden bei einer Begehung statische Probleme festgestellt. Der Zustand macht eine „unverzügliche Räumung“ notwendig. Die Fundamente des Bauwerks sind in einem Maße unterspült, dass „ein plötzliches Versagen der Gründung und damit verbunden ein plötzliches Setzen von tragenden Wänden (…) hier nicht auszuschließen ist“, wie es im Schreiben eines Ingenieurbüros an die Stadt heißt.

Die Stellungnahme des Gutachters wurde am Freitag an die Stadt übermittelt. Die Stadt reagierte durch Zusammenstellen eines Krisenteams unter Leitung von Oberbürgermeister Kurt Gribl mit Polizei, Feuerwehr und der Arbeitsgemeinschaft der Hilfsorganisationen. Geschultes Personal der Wohnunterbringung und des BRK sorgten  dafür, dass die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses auf möglichst sensible Weise informiert und auf die bevorstehenden Schritte vorbereitet werden. Die betroffenen Personen werden in den kommenden Tagen in einem Hotel in der Innenstadt untergebracht. Für diese Unterbringung müssen die Bewohner nicht finanziell aufkommen.

Aufgrund der bestehenden Einsturzgefahr sind Betreten und Aufenthalt von nun an im Gebäude verboten. Rechtliche Grundlage der Evakuierung ist eine Allgemeinverfügung der Stadt, die unter www.augsburg.de abzurufen ist. Wie es zu der Unterspülung des Mauerwerks kommen konnte und wann eben diese angefangen hat, ist noch nicht geklärt.