Einsatz für Karstadt
Der Augsburger SPD-Bundestagsabgeordnete Heinz Paula nutzte die vergangene Sitzungswoche in Berlin, um zu einer Rettung der Karstadt-Kaufhäuser in Augsburg und anderen Städten beizutragen.
Nachdem Paula am Montag eine gemeinsame Initiative bayerischer Abgeordneter gestartet hat, folgte am Dienstag ein Gespräch der SPD-Bundestagsfraktion mit dem Karstadt-Gesamtbetriebsrat. Am Mittwoch nahm der Abgeordnete an der Kundgebung von 8000 Karstadt-Beschäftigten aus ganz Deutschland teil, zu der ver.di aufgerufen hatte. Er begrüßte die 43 Teilnehmer aus Augsburg, die mit dem Bus angereist waren und sicherte ihnen zu, sich weiterhin für den Erhalt des Augsburger Hauses einzusetzen.
Die Essener Finanzholding Arcandor AG, zu der Karstadt gehört, hatte in der vorletzten Woche Bürgschaften und Kredite von rund 800 Mio. € aus dem Bürgschaftsfonds des Bundes beantragt. Heinz Paula rügte am Mittwoch die kategorische Ablehnung aus der CDU/CSU-Fraktion. „Aus ideologischen Gründen Nein zu sagen, ohne überhaupt in der Sache zu prüfen, ist leichtfertig“, kritisiert der SPD-Abgeordnete. „Mir ist ein Arbeitsplatz einer Verkäuferin genau so wichtig wie der bei einer Bank.“ Dort habe die CDU/CSU Rettungsbürgschaften zugestimmt. Es sei unverantwortlich, bei realen Unternehmen und Betrieben jedes Mal die Insolvenz herbei zu reden.
Keine Subventionierung
„Klar muss Karstadt die Kriterien des Fonds erfüllen und es kann keine Subventionierung geben“, betonte Heinz Paula. Der Fonds sei aber ausdrücklich dazu gemacht, die Kreditversorgung von Firmen für den normalen Geschäftsbetrieb sicherzustellen. Die SPD Augsburg unterstütze die Aktionen und den Einsatz der Beschäftigten für ihre Arbeitsplätze.
Am 12. Juni laufen bei der Arcandor AG Kreditlinien der Royal Bank of Scotland sowie der Commerzbank und der BayernLB über insgesamt 650 Millionen Euro aus. Ohne eine Staatsbürgschaft zur Verlängerung der Kreditlinien droht dem Konzern und damit auch Karstadt das Aus.