Ehrenamtskarte: Mehr Aufwand als Ertrag
MdL Linus Förster (SPD) kritisiert Umsetzung
Seit fünf Monaten gibt es die Bayerische Ehrenamtskarte, mit der ehrenamtlich Tätige Vergünstigungen z.B. beim Eintritt in Bäder oder Museen erhalten sollen. Doch an der Umsetzung hapert es: Bisher machen nur 35 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte mit. Augsburg ist nicht darunter.
Der Landtagsabgeordnete Dr. Linus Förster (SPD) sieht die Gründe vor allem bei den Kosten, die die Umsetzung den Kommunen bringt. „Ein zu hoher Aufwand für zu wenig Effizienz“, so Förster. Die Staatsregierung mache es sich außerdem mit der Anschubfinanzierung an die Kommunen zu einfach. Sie spendiere eine Plastikkarte, aber die Kommunen blieben mit dem bürokratischen Aufwand und den Folgekosten allein. So entfalle auf Augsburg ein „lächerliches“ Startgeld von 5.000 Euro für 90.000 Freiwillige.
Förster äußerte auch Projektkritik prinzipieller Art. So müssten die Ehrenamtlichen erst einmal konsumieren, um in den Genuss von Rabatten zu kommen. Der SPD-Landtagsabgeordnete sprach sich am Montag dafür aus, das Geld den Vereinen und Organisationen direkt zur Verfügung zu stellen. Diese könnten es dann individuell einsetzen, um ihren Freiwilligen Gutes zu tun. Weiter forderte Förster die Staatsregierung auf, ehrenamtliche Arbeit mit den notwendigen Rahmenbedingungen – auch finanzieller Art – auszustatten, „statt sich in minimalfinanzierte plakative Maßnahmen zu stürzen und hinten herum beispielsweise Mittel beim Jugendring oder bei Sportvereinen zu kürzen“.
» Bayerische Ehrenamtskarte (Seite des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen)