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Dienstag, 23.07.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Ehemalige Reese-Kaserne erhält erste Straßennamen

Bis zum Jahr 2022 sollen auf dem Areal der ehemaligen Reese-Kaserne rund 1.300 neue Wohnungen entstehen. Am Donnerstag hat der Stadtrat die ersten sieben geplanten Straßen im westlichen Bereich des Baugebiets benannt. Ein US-Gefreiter, drei Künstler und drei Frauen werden zu Namenspatronen.

Stadtplan-Ausschnitt: Sieben neue Straßennamen in der ehemaligen Reese-Kaserne (Karte: Geodatenamt der Stadt Augsburg)

Stadtplan-Ausschnitt: Sieben neue Straßennamen in der ehemaligen Reese-Kaserne (Karte: Geodatenamt der Stadt Augsburg)


Die Nord-Süd-Erschließung des Areals erinnert auf Vorschlag des Vereins „Amerika in Augsburg“ als „Reeseallee“ an James W. Reese (gestorben 1943). Der Gefreite der 1. US-Infanteriedivision war Namenspatron der von der US-Armee zusammengefassten deutschen Arras-, Panzerabwehr- und Sommekaserne. Drei Wohnstraßen erinnern an Künstler aus Kriegshaber und Oberhausen und werden „Sepp-Mastaller-Straße“, „Karl-Radinger-Weg“ und „Emil-Esche-Weg“ heißen. Josef „Sepp“ Mastaller (1915 bis 2004) aus Oberhausen wirkte als Bildhauer. Seine Werke findet man im gesamten Stadtgebiet, so die Skulptur „Mutter und Kind“ auf einer Verkehrsinsel der „Ulmer Straße“. Karl Radinger (1912 bis 1966) stammte aus Kriegshaber und wurde als Kunstmaler bekannt. Seine Werke sind nicht nur in Kriegshaber präsent, wie in der Kirche „Heiligste Dreifaltigkeit“ und am katholischen Friedhof. Emil Esche (1896 bis 1948) lebte im Stadtteil Kriegshaber und wirkte dort als Kunstmaler. Er war Kunstpreisträger der Stadt Augsburg und engagierte sich in der Augsburger Künstlervereinigung „Die Ecke“.

Frauen-Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts als Namensgeberinnen

Auf Vorschlag des Frauengeschichtskreises Augsburg erhalten drei weitere Wohnstraßen die Namen „Leni-Hirsch-Weg“, „Rose-Oehmichen-Weg“ und „Annegert-Fuchshuber-Weg“. Karolina „Leni“ Hirsch (1920 bis 1992) engagierte sich im VdK-Kreisverband für behinderte und alte Mitbürger. Deshalb wurde der Lechhauserin der Bundesverdienstorden verliehen. Rose Oehmichen (1901 bis 1985) gründete im Jahr 1948 mit ihrem Mann die Augsburger Puppenkiste, die zum großen Sympathieträger für die Stadt wurde. An ihren Mann erinnert seit dem Jahr 2002 der „Walter-Oehmichen-Weg“ nahe der Puppenkiste. Annegert Fuchshuber (1940 bis 1998) wirkte in Augsburg als Autorin und Illustratorin etlicher Kinderbücher. Ihre Werke mit einer Gesamtauflage von fast einer Million Exemplaren wurden in fünfzehn Sprachen übersetzt.

» Startschuss für den Reese Park