Dortmund in Augsburg: Quo vadis FCA?
Am heutigen Samstag (15.30 Uhr) spielt der FC Augsburg in der heimischen WWK Arena gegen Borussia Dortmund. Im Hinspiel gelang dem FCA in Dortmund ein schmeichelhaftes 1:1. Damals war man seitens des FCA-Management wohl noch der Auffassung, dass der Kader des FCA stark genug ist, um die Liga halten zu können.
Auf den letzten Metern dieser Saison sieht man beim FCA weniger optimistisch auf das Kommende. Schließlich ist heute mit Dortmund eine Mannschaft zu Gast, die in ihrem Umschaltspiel dergestalt schnell agiert, dass vielen FCA-Fans die Vorstellung tiefe Sorgenfalten ins Gesicht legt, dass die Hochgeschwindigkeitsfußballer Reus, Dembelé oder Aubameyang mit dem Ball Tempo über die Außenbahnen aufnehmen könnten.
In Dortmund versuchte der damals neue FCA-Trainer Manuel Baum die Borussia hoch zu verteidigen. Ein mutiges Unternehmen, das in der ersten Halbzeit funktionierte und in der zweiten Halbzeit beinahe zur Katastrophe geführt hätte. Borussia Dortmund ist derzeit in Form und gehört somit zur Elite des europäischen Fußballs. Ein FCA-Sieg würde eine große Sensation darstellen. Und dennoch ist festzuhalten, dass es nicht auszuschließen ist, dass den Augsburgern erstmalig in ihrer Geschichte der Bundesligazugehörigkeit der dritte Heimsieg in Folge gelingen könnte. Niemand ist unschlagbar und mit ein bisschen Glück und Härte sind auch die Dortmunder zu bezwingen. Am Augsburger Publikum wird es jedenfalls nicht liegen. Das Stadion ist ausverkauft und gegen Dortmund wird die Luft brennen. Schlimm wäre nur eine deutliche Niederlage des FCA, da es im Abstiegskampf gegen die Konkurrenten Mainz, Wolfsburg und Ingolstadt auch um das Torverhältnis geht.
Die öffentliche Demontage des BVB-Trainers Thomas Tuchel dürfte den Augsburgern keinen Vorteil bringen. Vermutlich spielt die Dortmunder Mannschaft mit einem Lame-duck-Trainer an der Seitenlinie befreiter auf, als das in der Vergangenheit der Fall war, als Tuchel noch als Trainer-Guru gehandelt wurde. Apropos gefallener Guru: Wenn man von Christoph Daum absieht, wurde in der Geschichte der Bundesliga noch nie ein Spitzen-Trainer dergestalt kalt abserviert, wie das bei Thomas Tuchel der Fall war und ist. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass Tuchels Berater, der offensichtlich auch sein Sprecher ist, verlauten lässt, dass Tuchel Wert darauf legt, seinen Vertrag einzuhalten. In Mainz war das noch anders.
Den Augsburgern kann das nicht ganz “wurscht” sein, denn im Grunde steht mit Manuel Baum beim FCA auch ein Trainer in Verantwortung, den man schnell als “Trainer-Nerd” oder “Laptop-Trainer” bezeichnet, wenn er mit Taktikumstellungen während des Spiels oder rätselhaften Auswechslungen nicht nur das Publikum, sondern auch die eigene Mannschaft überrascht.
Gegen Dortmund wird von hier aus folgende Marschrichtung (aus dem Bauch heraus) empfohlen: Für Altintop sollte Danso in die Startelf rücken. Dafür müsste Daniel Baier ein Stück weiter vorne pressen und gestalten. Der FCA müsste in diesem Fall mit zwei Viererketten verteidigen, wobei Danso und Hinteregger als Innenverteidiger verschieben, also zwischen Innenverteidiger und defensiver Sechs changieren müssten. Kohr könnte mit seiner Physis und Härte im defensiven Zentrum zerstören. Mit dieser Staffelung könnte der FCA die Räume so eng machen, dass eine Tempoaufnahme seitens der Dortmunder Sprinter verhindert werden sollte. Baier wäre somit der erste Augsburger Zielspieler bei einer kontrollierten Spieleröffnung. Mit langen Bällen auf Bobadilla und/oder Finnbogason müsste zusätzlich ständig für Entlastung und Nadelstiche gesorgt werden. Für den zweiten Ball wären Schmid, Baier und Max zuständig. Das Spiel muss von Beginn bis zur letzten Sekunde mit höchster Intensität gestaltet werden. Eine hohe Niederlage wäre vor dem Show-down in Hoffenheim ein tödlicher Fingerzeig nach unten!
So könnte der FCA spielen:
Hitz – Verhaegh, Gouweleeuw, Hinteregger, Stafylidis – Kohr, Danso, Baier, Max – Schmid (Ji/Caiuby) Finnbogason (Bobadilla).