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Montag, 22.04.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Domsingknaben beim Bundes­präsidenten

Die Augsburger Domsing­knaben haben im Berliner Schloss Bellevue das offizielle Weihnachts­konzert bei Bundes­präsident Joachim Gauck aufgeführt.



Jeder kennt die Augsburger Puppenkiste und nicht selten wird man als Augsburger im Urlaub mit dieser reduzierten Außensicht auf die eigene Stadt konfrontiert. Die Augsburger Domsingknaben sind nicht ganz so bekannt, aber dank der rührigen Netzwerkarbeit des Domkapellmeisters und Chorleiters Reinhold Kammler doch auch immer wieder als Botschafter ihrer Stadt in der Welt unterwegs. Ihre Konzertplakate begegneten mir auf einer Reise durch Rumänien, Tourneen führten aber bis Japan, Südafrika, die USA und – wie es sich für einen Domchor gehört – auch in den Vatikan. Nun wurden sie bereits zum zweiten Mal zum Weihnachtssingen des Bundespräsidenten ins Schloss Bellevue eingeladen. Wie gewohnt boten sie ein hochkarätiges Programm mit sakraler weihnachtlicher Musik, durchaus auch mit Bezügen zu Augsburg. So war das älteste Werk wohl nicht zufällig ein Lied aus der Renaissance-Zeit von Hans Leo Hassler („Verbum carum facto est“), der ab 1585 Organist bei St. Moritz und danach Leiter der Augsburger Stadtpfeiferei war. Auch von Otto Jochum, dem Nachfolger Albert Greiners bei der Leitung der Augsburger Sing- und Musikschule, hatten die Domsingknaben die Chorfassung zum Weihnachtslied „Macht hoch die Tür“ ausgewählt. Oberbürgermeister Kurt Gribl und seine Frau Sigrid waren als Begleiter in Schloss Bellevue dabei und konnten sich vor Ort davon überzeugen, dass Domsingknaben als würdige Botschafter Augsburgs wahrgenommen wurden. Unter Augsburger Kennern gilt das jährliche Weihnachtsoratorium der Domsingknaben in Evangelisch Heilig Kreuz (in diesem Jahr am 16. und 17. Dezember) ebenso als Kultveranstaltung wie das traditionell ausverkaufte Weihnachtssingen im Goldenen Saal. Halrun Reinholz

Foto: Fred Schöllhorn