DMG-Präsidentschaft und Kulturreferent: Weitzel sieht keinen Interessenskonflikt
Thomas Weitzel ist seit 2010 Präsident der Deutschen Mozart-Gesellschaft und seit 2014 Kulturreferent der Stadt Augsburg. Die Deutsche Mozart-Gesellschaft (DMG) residierte bis vor Kurzem im städtischen Mozarthaus für 3,07 Euro pro Quadratmeter. Die Gesellschaft selbst erhält jährlich 12.000 Euro Fördergelder aus dem Stadtsäckel.
Darin sieht Augsburgs Kulturreferent Thomas Weitzel keinen Interessenskonflikt oder gar eine Befangenheit zugunsten der Dachmarke Mozart, die Weitzel bereits zu seiner Zeit als Amtsleiter mithilfe des Mozartfestes entwickelte. “Was soll der Quatsch?”, so Weitzel zur DAZ, auf die Frage, ob er sich da nicht im Zentrum einer politischen Interessenskollision befinde. Das sei albern, einseitig und nervig und gehe dazu in die falsche Richtung, denn schließlich sei die DMG eine “Draufzahlgesellschaft”, so Weitzel, der am Telefon für seine Verhältnisse ein wenig die Contenance verlor.
Er habe seine Doppelfunktion als GMD und Kulturamtsleiter bereits von Bürgermeister Peter Grab absegnen lassen. Auch OB-Gribl sehe darin kein Thema, so Weitzel. Gegenüber der Sopress erklärte Weitzel, dass er sich nach dem DAZ-Artikel von Bürgermeisterin Eva Weber sogar nochmal bestätigen haben lasse, “dass alles seine Ordnung habe”. Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl bestätigte auf Anfrage am heutigen Sonntag Weitzels Einlassungen partiell: “Es ist richtig, dass Herr Weitzel zu Beginn seiner Amtszeit angefragt hat, ob etwas gegen die Fortführung seiner Präsidentschaft spräche. Dagegen hatte auch ich keine Bedenken.”
Damit ist die Sache nicht erledigt. Stadtrat und Oppositionsführer Volker Schafitel (FW) kündigte an, dass auch bei dieser Angelegenheit Gründlichkeit angesagt ist: “Wir werden darauf drängen, dass diese Sachverhalte genauso gründlich bearbeitet werden, wie das bei der Causa Höhmannhaus der Fall war.”