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Dienstag, 01.10.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

O Pannenbaum: Zwist um eine geplante Ausstellung der Stadtsparkasse

Um das „Wissen über Erhaltung und Entwicklung der Wälder zum Nutzen heutiger und künftiger Generationen zu fördern“, soll in der Kundenhalle der Stadtsparkasse eine Ausstellung stattfinden. Das Entrée soll in einen Wald aus echten Tannen verwandelt werden und die Tannen sollen im Rahmen eines Wettbewerbs von Künstlern geschmückt werden.

"Ich zum Beispiel würde meine Fotostahlplatten aufhängen": Dr. Frank Mardaus

"Ich zum Beispiel würde meine Fotostahlplatten aufhängen": Dr. Frank Mardaus


Der kulturpolitische Sprecher der Augsburger SPD Dr. Frank Mardaus hat am vergangenen Sonntag in seiner Eigenschaft als Künstler auf eine DAZ-Kurzmitteilung (“O Tannenbaum”) reagiert und dem Management der Stadtsparkasse eine Breitseite Spott verpasst, von der DAZ am darauf folgenden Montag wiedergegeben im Artikel “Dieser gewählte Ausstellungsansatz ist provinziell”. Der Vorstand des Berufsverbands Bildender Künstler Schwaben-Nord und Augsburg e.V. Norbert Kiening zeigte sich daraufhin von der Berichterstattung der DAZ “entsetzt”, da ebenda zwei unrichtige “hard facts” im O-Ton Mardaus ungeprüft übernommen worden seien. Grund genug für uns, besagten Artikel vom Netz zu nehmen und nachzufragen.

“Als gewählter Juror bin ich nicht in einer Warteposition”

Tatsächlich hatte Mardaus erstens die “künstlerisch hochwertigen Ausstellungen der Kreissparkasse” ins Verhältnis mit der “Folgeausstellung” der Stadtsparkasse gesetzt und war zweitens davon ausgegangen, dass er das von ihm verspottete Ausstellungskonzept als Juror zu betreuen habe.

Für die “Verwechslung von Kreis- und Stadtsparkasse” hat sich Frank Mardaus inzwischen in aller Form bei der Kreissparkasse entschuldigt: “Ich bitte die Kreissparkasse, deren jahrzehntelanger Einsatz für die Bildende Kunst hoch anzuerkennen ist, um Entschuldigung.” Beim zweiten “hard fact” zeigte sich Mardaus verwundert, da er davon ausging, dass er anhand der Tatsache, dass der BBK die Jury stellt, als Juror “automatisch” dabei sein müsse. “Als von der Jahreshauptversammlung gewählter Juror bin ich nicht in einer Warteposition, um schließlich eingeladen zu werden. Üblicherweise beteiligt sich der BBK an der Jury mit allen vier Jurymitgliedern. Dass dies bei der Weihnachtsbaumausstellung nicht der Fall ist, überrascht”, so Mardaus.

Mardaus’ am Sonntag geäußerte inhaltliche Kritik an der Qualität des Ausstellungskonzepts steht weiterhin: “Natürlich kann ein Weihnachtsbaumwald in der Haupthalle eine bedeutsame Installation bilden. Doch die wenigsten mit der Ausschreibung angesprochenen Künstler dürften Erfahrung mit Weihnachtsbaum-Installationen haben, vielmehr dürften sie ihre Techniken weiterhin anwenden, nur eben um diesmal den Baum zu bestücken. Ich zum Beispiel würde meine Fotostahlplatten aufhängen, wodurch die Zweige für den Geschmack des Laufpublikums vermutlich zu sehr niedergedrückt würden.”

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