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Dienstag, 26.11.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Die radikale Lösung

“Louise hires a contract killer” – grausame Rache am Chef

Mit welcher Nonchalance und Schnodderigkeit in diesem Film auch harmlose Unschuldige ins Jenseits befördert werden – selbst Quentin Tarantino müsste sein Vergnügen daran haben. “Louise hires a contract killer” ist eine lustige Trash-Komödie und liefert den radikalsten Lösungsansatz, den das Filmfest zu den Themen Globalisierung und Finanzkrise zu bieten hat. Die Arbeitrinnen einer französischen Textilfabrik finden eines Morgens die Maschinenhalle leergeräumt vor, der Chef hat alles verscherbelt und ist getürmt.

Naiv und nicht des Lesens fähig, aber konsequent in der Durchführung absurder Pläne: Louise und Michel rächen ausgebeutete französische Proletarierinnen

Naiv und nicht des Lesens fähig, aber konsequent in der Durchführung absurder Pläne: Louise und Michel rächen ausgebeutete französische Proletarierinnen


Mit der größten Selbstverständlichkeit einigen sich einige der geneppten Frauen, mit der Nothilfe von der Gewerkschaft nicht etwa eine Pizzeria zu eröffnen, sondern einen Killer zu engagieren, der den verhassten Boss beseitigen soll. Louise kann zwar nicht lesen, kennt sich aber in dieser Szene (ein bisschen) aus – da gibt’s ein dunkles Geheimnis in ihrer – oder seiner? – Vergangenheit. Pech, dass sie ausgerechnet an Michel gerät, einen “Killer”, der – oder die? – ebenfalls ein paar Geheimnisse hat. Und der vor allem fast nichts kann, vor allem aber nicht jemanden umbringen. Was dann geschieht, ist so skurril, bar jeder Logik und Vernunft und aber auch so lustig, dass man’s hier weder verraten kann noch mag. Nur so viel: Leichen pflastern fortan den Weg der beiden Antihelden, und den Boss finden sie in einem beliebten Steuerparadies.

Wer Spaß an einer völlig verqueren Story hat, gespielt von wunderbaren Schauspielern und mit einem optimistischen Schluss, der hat die Chance nochmal am Sonntag und 20.30 Uhr im Cinemaxx. (frei).

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