Die Max-Linie kommt
Die Frage ist nicht mehr, ob eine Straßenbahnlinie durch die Maximilianstraße kommt, sondern nur noch, wie sie geführt wird. Unabhängig von bisherigen Beschlüssen will das Baureferat jetzt alle denkbaren Varianten prüfen. Dies berichtete Baureferent Gerd Merkle am Donnerstag im Bauausschuss.
Das Baureferat wird dabei nur unterstützend tätig werden; zuständig für den Nahverkehrsplan ist das Wirtschaftsreferat. Merkle ging im Rahmen seines Routineberichts zur Mobilitätsdrehscheibe vorab auf einige Varianten für eine Max-Linie ein. Denkbar sei jeweils eine „Flügelung“ der Linien 2 und 3, bei der jede zweite Tram abweichend von der bisherigen Route durch die Maximilianstraße geführt wird. Voraussetzung für eine Flügelung sei jedoch, dass beide Streckenabschnitte gleiche Fahrzeiten aufweisen, so Merkle. Dies sei nur bei der Linie 2 gegeben.
Bei der Linie 6 wird der Schwerpunkt der Untersuchungen im finanziellen Bereich liegen. Hier soll geprüft werden, ob bei einer abweichend von der Planfeststellung geführten Linie die Rückzahlung von Fördermitteln droht. Die Linien 1 und 4 scheiden laut Merkle komplett als Max-Linie aus. Die Linie 4 müsse zwingend zum Bahnhof geführt werden, „die Linie 1 würde sich verfahren“, so der Baureferent.
Kommt eine Innenstadtlinie mit kürzeren Fahrzeugen?
Auch eine so genannte „Innenstadtlinie“ wird Gegenstand der Prüfung sein. Sie würde als Ringlinie vom Kö zur Hochschule und über die Remboldstraße zurück durch die Maxstraße führen. Alle Gleise wären bereits vorhanden. Nach Merkles Vorstellungen sollen dabei kürzere Straßenbahnen zum Einsatz kommen, die „städtebaulich verträglicher“ sind. Der Baureferent zeigte sich damit auf einer Linie mit dem Frankfurter Architekturprofessor Christoph Mäckler. Dieser hatte im Rahmen einer Architekturwerkstatt zur kulturellen Aufwertung der Maximilianstraße die Anschaffung „45 Meter langer ungegliederter Straßenbahnfahrzeuge“ in einer Altstadt, wie Augsburg sie habe, als generell fragwürdig bezeichnet (DAZ berichtete).
Das Ergebnis der Untersuchungen des Baureferats soll im Wirtschaftssausschuss vorgestellt und den Stadträten zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Eine Max-Linie werde es auf jeden Fall geben, versicherte Merkle: „Es geht nicht mehr um das Ob, sondern nur noch um das Wie“.