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Sonntag, 16.02.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Der Stadtmarkt bekommt neue Regeln

Gestern hat der Allgemeine Ausschuss und Ausschuss für öffentliche Ordnung und Gesundheit dem Stadtrat einstimmig den Beschluss einer neuen Satzung für den Augsburger Stadtmarkt empfohlen.

Die bislang gültige Satzung des Augsburger Stadtmarktes stammt noch aus dem Jahr 1969 und wurde den aktuellen betrieblichen und rechtlichen täglichen Anforderungen kaum mehr gerecht. Die Sanierung des Marktes und neue Nutzungskonzepte machten eine grundlegende Überarbeitung notwendig. An der neuen Satzung, die gestern im Ausschuss vorgestellt wurde, haben sowohl die Verwaltung als auch die Marktbeschicker mitgewirkt: „Theorie und Praxis haben sich getroffen“, so Stadtrat Peter Uhl (CSU).

Mit der neuen Satzung soll ein Ausgleich zwischen dem Stadtmarkt als Verkaufsplattform einerseits und als Aushängeschild innerstädtischer urbaner Kultur andererseits geschaffen werden. Beim Umbau des Marktes wurden Gewinnerzielungsabsicht, Einkaufsvergnügen, gemeinsames Erscheinungsbild und Aufenthaltsqualität unter einen Hut gebracht. Bewährte und typische Gestaltungsformen wie die warenspezifischen „Gassen“ und der Bauernmarkt wurden erhalten, bei gleichzeitiger Vereinheitlichung der Darbietung der Waren. Die Satzung trägt dem Rechnung.

Auch die Öffnungszeiten wurden im Sinn der Besucher und Kunden verlässlicher geregelt. Neu ist, dass die Stadt die Beschicker zwingen kann, ihre Stände zu bestimmten Kernzeiten zu betreiben. Auch zu besonderen Anlässen kann die Öffnung der Stände erzwungen werden. Die – nach Ansicht des Ausschusses für das Ansehen der Stadt schädliche – Situation, dass am Marktsonntag ausgerechnet der Stadtmarkt geschlossen ist wie kürzlich am 3. Mai, kann mit der neuen Satzung vermieden werden.

Der Ausschuss beschloss gestern außerdem, dass auf eine Tiefgarage unter dem Bauernmarkt verzichtet wird. Der CSU war allerdings die Endgültigkeit des Textes der Beschlussvorlage nicht geheuer. Grund: die mögliche Fortentwicklung des Gebäudes beim Stadtmarkt, in dem derzeit das Stadtarchiv untergebracht ist. Um eine zukünftige Entwicklung nicht zu verbauen, fügten die Parlamentarier vor dem Verzicht auf die Tiefgarage das Wörtchen „derzeit“ ein.