Der Innenstadtumbau ist ohne Fuggerboulevard nicht abgeschlossen
Ohne den Fuggerboulevard ergibt der Königsplatzumbau mit einer autofreien Achse vom Theodor-Heuss-Platz bis zum Stadttheater keinen Sinn. Der Fuggerboulevard ist das städtebauliche Ziel, ohne das die Architekten Wunderle/Stumpf den Ideenwettbewerb, der durch einen Bürgerentscheid durchgesetzt wurde, nicht gewonnen hätten. Die Fertigstellung des Fuggerboulevards ist aus politischen Gründen bis auf Weiteres zurück gestellt worden. Das Projekt „Innenstadtumbau“ bleibt damit nicht nur unvollendet, sondern hinterlässt auch eine hässliche Narbe im Zentrum der Stadt.
Kommentar von Siegfried Zagler

Der Fuggerboulevard ist ein zentraler Bestandteil eines angefangenen Projekts! In keiner anderen bayerischen Stadt gibt es im Zentrum eine gigantische Narbe wie diese. Durch diese Straße fährt eine Straßenbahnlinie. Das ist ihr Kennzeichen. Diese Straße ist keine Straße, ist kein Boulevard, ist kein Platz. Sie ist der verfaulte Schwanz eines Projektes, das aus dem Ruder lief. Will man in anderen Städten der Größenordnung Augsburgs ähnliche Unorte sehen, muss man weit nach Osten reisen. Stellen wir uns aber das Frühjahr 2020 vor: Baustelle Bahnhof, Baustelle Theater. Die Kosten beider Projekte könnten zu diesem Zeitpunkt die 400 Millionen Euro Grenze überschreiten und diese Straße könnte zum Symbol einer gescheiterten Finanzpolitik einer gescheiterten Stadtregierung werden. Möglich wäre es immerhin, schließlich trägt sie den Namen der Fugger und an ihrem Ende steht das Theater. Diese Straße trägt bereits heute die Zeichen des Verfalls. Würde man sie so stehen lassen, wäre sie auch ein Menetekel des Untergangs der politischen Kaste, die sie in dieser Gestalt zu verantworten hat.