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Dienstag, 23.07.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Der FCA muss Weinzierl gehen lassen!

Warum der FCA Weinzierl gehen lassen muss



Kommentar von Siegfried Zagler

Der Poker um die Weinzierl-Ablöse ist ein unwürdiges Schauspiel. Die Hängepartie nervt nicht nur Fans aus beiden Lagern, sondern schadet auch dem FCA. Letzteres hat damit zu tun, dass man einem Spieler oder einem Trainer, der große Verdienste um einen Verein hat – Vertrag hin oder her – keine großen Steine in den Weg legen sollte, wenn er einen Karrieresprung machen kann. Dieser Kodex wird von den meisten Vereinen eingehalten. Warum nicht vom FCA?

Man kann es Markus Weinzierl nicht übelnehmen, wenn er trotz Vertrag bis 2019 jetzt zu Schalke wechseln will. Würde Weinzierl in Augsburg das Glück verlassen, wäre dieser Vertrag nicht der ausschlaggebende Grund, der Weinzierl vor der Entlassung schützen könnte. Und was wäre gewonnen, wenn man seit Monaten davon ausgeht, dass Weinzierl zu Schalke geht und dann doch in Augsburg bleibt? Ein Trainer, der lieber einen anderen Verein trainieren würde als jenen, bei dem er einen Vertrag hat, ist nicht unbedingt ein Mann der Zukunft und somit kein Trainer, mit dem der FCA noch Staat machen machen kann.

Markus Weinzierl will zu Schalke wechseln, der FCA will die maximale Ablösesumme herausschlagen. Beides ist legitim, doch die Angelegenheit ist längst überreizt und der schlimmste Fall würde eintreten, zöge Schalkes neuer Manager Heidel plötzlich einen anderen Trainer aus dem Hut. Den besten Zeitpunkt für die Bekanntgabe des Wechsels hat der FCA heute verstreichen lassen. Das war ein Fehler, der sich nicht mehr reparieren lässt. Markus Weinzierl wäre, würde er seinen FCA-Vertrag erfüllen müssen, als Beinahe-Schalke-Trainer in Augsburg verbrannt. Bleibt also nur ein schneller Abschied und ein neuer Trainer. Am besten einer, der sich in Augsburg zerreißt und nicht bei jedem Angebot der Konkurrenz ins Grübeln kommt.