DAZ - Unabhängige Internetzeitung für Politik und Kultur
Freitag, 22.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Der FCA ist in der Lage, jeden Negativrekord zu knacken

Am morgigen Samstag ist der FCA bei FSV Mainz 05 zu Gast. Die Mainzer sind mit zwei Siegen in die Bundesligasaison gestartet, haben aber in den letzten sechs Runden wenig gerissen und dabei nicht mehr Punkte als der FCA geholt. Die Tuchel-Schützlinge haben die letzten drei Heimspiele verloren und in den letzten vier Spielen zwölf Gegentor kassiert.



Für jeden Gegner Grund genug, mit breiter Brust anzureisen. Fast für jeden Gegner, denn schließlich kickt in dieser Saison mit dem FC Augsburg eine Mannschaft in der Liga, die quasi außer Konkurrenz mitspielt und bereits nach acht Spieltagen in der Lage ist, jeden Bundesliga-Negativrekord zu knacken. Beispiel gefällig? Gerne: Die Augsburger müssten gegen Mainz nur noch einen Elfmeter verschießen, dann hätten Sie den Rekord des 1. FC Saarbrücken zu Beginn der sechziger Jahre eingestellt.

Der FCA hat die schlechtesten Laufwerte

Die Augsburger sind also in der Ersten Fußballbundesliga dort angelangt, wo sie nach Auffassung aller Experten hingehören: unten! Nachdem man seitens der Vereinsführung und der Lokalpresse die Schwächen des Kaders lange nicht im ganzen Ausmaß erkennen wollte, ist es offensichtlich FCA-Trainer Jos Luhukay nach der deutlichen Niederlage gegen Dortmund zu dumm geworden, weiterhin schnörkellos das Hohelied auf nicht vorhandene Stärken zu singen. „Wir sind häufig gedanklich nicht schnell genug, um eine Situation zu erkennen. Das macht dann häufig den Unterschied aus, ob wir einen Zweikampf gewinnen oder verlieren“, so Luhukay, der mit dieser zutreffenden Analyse allerdings die ganze Wahrheit verschweigt: Der FCA hat von allen Bundesligamannschaften die schlechtesten Laufwerte, kreiert die wenigsten Chancen, besitzt am wenigsten den Ball, baut die meisten Böcke und ist in Sachen Spieleröffnung, Ballsicherheit, Tempoaufnahme, Kreativität und Gefährlichkeit bei Standartsituationen soweit vom Niveau der Ersten Liga entfernt, wie in etwa Dieter Bohlen von der Lektüre einer Mozart-Partitur.

Mannschaft, Trainer und Manager sind bisher ihre Bundesligatauglichkeit schuldig geblieben

„Bei dem einen oder anderen Spieler ist es für mich unverständlich, dass er so viele Probleme hat, eine Liga höher das gleiche Niveau vom letzten Jahr zu erreichen“, so Jos Luhukay, der damit wohl zum Ausdruck bringen will, dass einige Spieler schlechter spielen als in der Vorsaison, was so nicht zutrifft. Die Defizite der FCA-Spieler treten in der Bundesliga lediglich deutlicher zutage. Bisher sind Mannschaft, Trainer und Manager der Augsburger ihre Bundesligatauglichkeit schuldig geblieben.

Für die DAZ wird Kurt Idrizovic aus Mainz berichten

In Mainz ist der FCA nicht ganz so weit von einer Siegchance entfernt wie er das in Dortmund war, und dennoch wäre ein FCA-Sieg eine kleine Sensation. Schließlich fehlen den Augsburgern mit Dawda Bah, Marcel Ndjeng, Stephan Hain, Marcel de Jong, Andrew Sinkala, Torsten Oehrl und Paul Verhaegh sieben verletzte Spieler, während Thomas Tuchel aus dem Vollen schöpfen kann. Die FCA-Misere hat nun offensichtlich das Herz des Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß erreicht. Hoeneß bot den Augsburgern an, Spieler aus dem Kader des FC Bayern zu leihen. Für die DAZ wird Kurz Idrizovic aus Mainz berichten. Gastautor Idrizovic wird nach dem Spiel bei Thomas Tuchel übernachten. Der Mainzer Trainer wird dem Augsburger Buchhändler – soviel ist versprochen – nicht die Feder führen.