CSU: Kränzle gibt Direktmandat ab
Die letzte relevante Vorentscheidung bezüglich der Bayerischen Landtagswahl 2018 im Stimmkreis Augsburg/Augsburg Land ist gefallen: Bernd Kränzle gibt den Stab für das CSU-Direktmandat an Andreas Jäckel weiter.
Von Siegfried Zagler
Damit stehen mit Johannes Hintersberger und Andreas Jäckel die potentiellen Landtagsabgeordneten der Augsburger CSU fest. Bei der Augsburger SPD werden Harald Güller und Margarete Heinrich über die schwäbische Bezirksliste der SPD als Top-Landtagskandidaten gehandelt.
Für den langjährigen CSU-Mann Bernd Kränzle (74) bedeutet dieser Verzicht eine Zäsur. Von 1989 bis 2009 war Kränzle Bezirksvorsitzender der CSU Augsburg. Seit 1990 ist er Mitglied des Bayerischen Landtags. Im Juni 1993 wurde er Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst. 1994 wechselte er als Staatssekretär ins Bayerische Staatsministerium der Justiz. Dieses Amt bekleidete er bis 1998. Seit 1998 ist er wieder einfaches Landtagsmitglied. Im Augsburger Stadtrat ist Kränzle als Fraktionschef der 26-köpfigen CSU-Fraktion immer noch schwer ersetzbar. Vor wenigen Minuten verschickte Kränzle seine persönliche Stellungnahme an die Medien: “Bei der nächsten Landtagswahl im Jahr 2018 trete ich nicht mehr als Direktkandidat für den Stimmkreis Augsburg-Stadt-Ost an. Die Option, den Einfluss Augsburgs im Bayerischen Landtag durch einen 3. CSU-Abgeordneten zu stärken, soll Realität werden”, so Kränzle, der nun über den Umweg der schwäbischen CSU-Bezirksliste in den Landtag einziehen möchte.
“Ich werde meinen Nachfolger nach besten Kräften unterstützen und ich gehe davon aus, dass der
Kreisvorsitzende Augsburg-Ost und Stadtratskollege Andreas Jäckel den ersten Zugriff auf eine Kandidatur hat”, so Kränzle, der seine Entscheidung, nicht mehr direkt zu kandidieren (CSU-Direktmandate sind in Bayern eine sichere Bank) damit begründet, dass er mit seinem Bekanntheitsgrad auf der CSU-Liste ein drittes CSU-Landtagsmandat für Augsburg erreichen möchte. “Augsburg als drittgrößte Stadt Bayerns mit bald 300.000 Einwohnern und als dynamisch wachsender Wirtschaftsstandort ist im Vergleich zu den beiden anderen bayerischen Metropolen im Landtag zahlenmäßig unterrepräsentiert”, wie es in seiner Stellungnahme weiter heißt. – Die Strategie der CSU sei darauf ausgerichtet, “über die schwäbische Bezirksliste einen weiteren Landtagsabgeordneten, auch im Zusammenwirken mit der erfolgreichen Stadtpolitik von Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl, zu erreichen”.