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Freitag, 22.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

CSU: Johannes Hintersberger neuer Parteivorsitzender

Die Augsburger CSU hat auf ihrem gestrigen Parteitag mit Johannes Hintersberger einen neuen Vorsitzenden gewählt. Hintersberger erhielt von 84 möglichen Stimmen 65 Ja-Stimmen, 15 Nein-Stimmen und vier Stimmzettel waren ungültig. Der bisherige CSU-Chef Dr. Christian Ruck trat nach zwei Jahren Parteivorsitz nicht mehr zur Wahl an.



Drei Arbeitstage hat Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer investiert, um „nach intensiven Gesprächsreihen einer vernünftigen Versammlung“ (Seehofer) beiwohnen zu können. Der Ausgangspunkt sei, so Seehofer, der schwierigste in der jüngeren CSU-Geschichte gewesen. Seehofer betonte nach den Vorstandswahlen, dass es eine „ehrliche Versammlung“ gewesen sei, da man die Probleme nicht unter den Tisch gekehrt habe. Im Vorfeld der Versamlung haben die sich Hauptakteure des offenen CSU-Streits auf drei gemeinsame Handlungsfelder geeinigt: Erstens sollen die politischen Ziele von OB Kurt Gribl gemeinsam im fairen Umgang miteinander umgesetzt werden. Zweitens soll der Bezirksvorstand ausgewogen gewählt werden und drittens soll die Fraktion mittelfristig neu strukturiert werden.

Johannes Hintersberger freut sich über seine Wahl zum Parteivorsitzenden der Augsburger CSU.

Johannes Hintersberger freut sich über seine Wahl zum Parteivorsitzenden der Augsburger CSU. Vorne (v.l.n.r.) OB Kurt Gribl und Ministerpräsident Horst Seehofer.


Allerdings gab es bereits vor den Neuwahlen einen sehr deutlichen Hinweis von Kurt Gribl, dass er von der Ausgewogenheit der Vorschläge nicht überzeugt sei. „Dieser Vorschlag haut mich nicht vom Hocker“, so der OB. Gemeint waren die Vorschläge zu den vier Stellvertretern des Parteivorsitzenden sowie der Umstand, dass Claudia Eberle nicht mehr als Kassiererin vorgeschlagen wurde. Augsburgs Umweltreferent Rainer Schaal wollte sich nicht kampflos ausbooten lassen und stellte sich, obwohl nicht vorgeschlagen, zur Wahl für einen der vier Stellvertreterposten. Trotz einer sehr kämpferischen Rede hatte Schaal keine Chance und erhielt von 83 möglichen Stimmer 36. Gewählt wurden die Kandidaten Thorsten Große ( 65 Stimmen), Claudia Haselmeier (52), Daniela Dafler (65) und Volker Ullrich (60).

„Dass es zu einer Kampfabstimmung kommt, habe ich nicht gewusst“, so Seehofer, der die Spaltungsgefahr der CSU-Stadtratsfraktion als überwunden einschätzte.