CSU: Gribl im Aufwind
Für Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl ist in der Bayern-CSU eine einflussreiche Position vorgesehen: Er soll Vize-Vorsitzender der Partei werden. Er wäre in diesem Fall Mitglied einer fünfköpfigen Vize-Riege von Parteichef Horst Seehofer.
In der Vorstandssitzung der Partei kam am Montag die Personalie Gribl auf den Tisch. Der schwäbische CSU-Chef Markus Ferber hatte gegen eine ursprünglich andere Vize-Besetzungsidee Widerspruch eingelegt. „Mit der Schaffung eines weiteren Stellvertreterpostens kommt die Partei einer schwäbischen Forderung nach“, so Ferber, der die Entscheidung für Gribl als einen „großen Erfolg“ bewertet. Nach dem Ausscheiden von Europaministerin Beate Merk als stellvertretende Parteivorsitzende sei Schwaben wieder im engsten Führungskreis der CSU vertreten und schließlich sei Gribl ein versierter Kommunalpolitiker, so Ferber.
„Die CSU ist die Partei der Lebenswirklichkeit vor Ort, In den Städten werden angesichts der aktuellen Entwicklung in der Asyl- und Flüchtlingsthematik die Bereiche der Integration und des Wohnungsbaus erheblich zunehmen. Hier die entsprechenden Erfahrungen und Kompetenzen in die Parteiführung der CSU einzubringen, bin ich gerne bereit. Diesem Anliegen von Ministerpräsident Horst Seehofer nachzukommen, bedeutet nicht nur eine starke Stimme der Städte, sondern auch ein entsprechendes Gewicht für Schwaben in der Landes-CSU. Das ist sicher kein Schaden! Bis es soweit ist, sind aber noch einige organisatorische Vorbereitungen vor dem Parteitag im November zu erledigen. Die haben mit einer Satzungsänderung der Stellvertreterzahl zu tun, die von vier auf fünf erhöht werden soll“. So Kurt Gribls Stellungnahme zu seinem „Ruf“ in die Parteizentrale.
Angelika Niebler (Vorsitzende CSU-Europagruppe), Barbara Stamm (Landtags-Vizepräsidentin), Manfred Weber (Vorsitzender der EVP im Europäischen Parlament) und Christian Schmidt (Bundeslandwirtschaftsminister) stehen neben Kurt Gribl bereits länger als Stellvertreter des Vorsitzenden fest. Auf dem kommenden Parteitag Ende November soll über dieses Vorhaben von den Delegierten abgestimmt werden.