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Freitag, 19.04.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Kommentar

Bye bye Kai Uwe

Warum der FCA Caiuby feuern muss

Kommentar von Siegfried Zagler

Einer der wichtigsten Spieler des FCA gehört zu einer gar nicht so seltenen “Spezies der Problemfußballer”, ist also einer von jenen Profis, die außerhalb ihrer eigentlichen Vertragsvereinbarung, also in nichtfußballerischen Angelegenheiten, für Schlagzeilen sorgen. Caiubys “Vorstrafenregister” ist nicht dramatisch, aber immerhin lang. Privat hat sich Caiuby ein paar Kleinigkeiten geleistet, dazu gehören Schwarzfahren, Ruhestörung und wohl auch eine Schlägerei, die sich noch im Verfahren befindet. Doch darum soll es an dieser Stelle nicht gehen, denn beim FC Augsburg steht Caiuby nun auf der Kippe, weil er, nachdem er das Sommertrainingslager mit Grandezza komplett verpasst hatte, auch das Wintertrainingslager sausen ließ, weil er familäre Angelegenheiten zu regeln hatte. Die gleiche Malaise wie im Sommer.

Caiubys Trainingsrückstand bemerkte man in der ersten Halbsaison bis unters Tribünendach. Seine fußballerische Qualität trägt er in erster Linie (mehr als jeder andere FCA-Spieler) durch seine unvergleichliche Physis in die Partien. Ist er nicht fit und nicht durchtrainiert, ist er eine Zumutung. Dieses Problem könnte sich in der zweiten Halbsaison wiederholen. Caiuby schwächt mit diesem Verhalten nicht nur seine Position im Verein und in der Mannschaft, er schwächt die Mannschaft selbst, wenn er wegen Fitnessmangel seine Leistung nicht auf den Platz bringt und verletzungsanfällig wird.

Es geht also an dieser Stelle nicht um Ratschläge in Sachen Menschenführung, nicht um den Kodex eines Vorbildes oder um Spekulationen, wie sich Caiubys Disziplinlosigkeiten auf das gesamte Teamwork auswirken könnten, sondern um einen erstaunlich einfachen Sachverhalt: Wenn Caiuby nicht mit Pauken und Trompeten gefeuert wird, macht sich der FCA lächerlich – und gefährdet die Mission Nichtabstieg.