Bundestagswahl: Eine Rot-Schwarze Regierung gibt es nicht mehr
Die große Koalition zwischen CDU/CSU/SPD ist Geschichte. Die aktuelle Hochrechnung von ARD (20.00 Uhr) sieht die Union bei 32,9 (-8,6) und die SPD bei 20,8 (-4,9) Prozent. Die SPD-Führung hat aus diesem historischen Desaster bereits den Schluss gezogen, und angekündigt, in der kommenden Legislatur nicht mehr der GroKo anzugehören.
„Wir werden in die Opposition gehen“, sagte Martin Schulz, „schon allein deshalb, weil wir es nicht zulassen können, dass die AfD die stärkste Oppositionspartei ist.“ Damit sprach Schulz das starke Abschneiden der rechtsradikalen AfD an, die mit 13,1 (+8,4) Prozent erstmalig in den Bundestag einzieht. Die FDP sieht sich neben der AfD als großer Wahlgewinner. Mit 10,5 (+5,7) Prozentpunkten ziehen die Liberalen nach einer Abstinenz-Periode wieder den Bundestag ein. „Die Menschen haben uns ein Comeback ermöglicht. Ab jetzt gibt es wieder eine Fraktion der Freiheit im Bundestag“, so FDP-Frontmann Christian Lindner. Auch die Grünen, die offenbar mit dem Schlimmsten gerechnet haben, zeigten sich mit dem Wahlergebnis glücklich. Mit 8,9 Prozent konnten die Grünen ihr Ergebnis von 2013 leicht verbessern (+0.5). Das Gleiche gilt für die Linken, die ebenfalls aktuell auf 8,9 Prozent kommen (+0,3).
Nach dem augenblicklichen Stand der Dinge kommt für eine Regierungsbildung nur die sogenannte Jamaika-Koalition in Frage. Die Landesflagge Jamaikas trägt die Farben Grün-Schwarz-Gelb. Angela Merkel zeigte sich nach dem schlechtesten Ergebnis der Union seit 1949 dennoch zuversichtlich. Gegen uns könne keine Regierung gebildet werden, so Merkel, die sich nicht als Wahlverliererin sieht: „Wir haben unsere strategischen Ziele erreicht und wir haben einen Auftrag eine Regierung zu bilden.“