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Mittwoch, 02.10.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Bürgerentscheid: Klaus-Peter Dietmayer verlässt Stadtwerke

Nachdem die Bürgerschaft der Energiesparte der Stadtwerke eine Fusion mit Erdgas Schwaben untersagt hat, fand am vergangenen Dienstag eine Mitarbeiterversammlung beider Unternehmen statt. Dabei wurde eine schnelle Konsequenz des Bürgerentscheids verkündet: Klaus-Peter Dietmayer verlässt das Unternehmen wie geplant zum 31. Juli.

Walter Casazza, Klaus-Peter Dietmayer, OB Kurt Gribl (v.l.)

Walter Casazza, Klaus-Peter Dietmayer, OB Kurt Gribl (v.l.)


Nach dem Bürgerentscheid mit dem Votum gegen eine Fusion der Energiesparte der Stadtwerke Augsburg (swa) mit Erdgas Schwaben, richten die Stadtwerke den Blick nach vorn. „Es ist nichts verloren. Wir stehen nicht unter akutem Handlungsdruck. Es wird keine Schnellschüsse geben. Wir können weiterhin aus einer Position der Stärke jetzt einen kontinuierlichen und nachhaltigen Veränderungsprozess anstoßen“, erklärte Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Kurt Gribl gegenüber den Mitarbeitern beider Unternehmen bei einer Versammlung am Dienstag. Geschäftsführer Klaus-Peter Dietmayer wird die Stadtwerke wie vereinbart zum 31. Juli verlassen und bleibt Geschäftsführer bei Erdgas Schwaben. Bis ein Nachfolger gefunden ist, wird Geschäftsführer Dr. Walter Casazza die Stadtwerke alleine leiten.

Es war von vornherein vereinbart, dass Dietmayer im Falle einer Nichtfusion die Stadtwerke verlässt

Über Dietmayers Nachfolge soll im Herbst eine Findungskommission entscheiden. Als Geschäftsführer beider Unternehmen hatte Dietmayer den Auftrag, den Fusionsprozess zu gestalten. Es war von vornherein vereinbart, dass das Engagement bei den Stadtwerken zum 31. Juli beendet ist, sollte es nicht zur Fusion kommen. Dem Dank des OB an Klaus-Peter Dietmayer für die geleistete Arbeit schlossen sich die Mitarbeiter beider Unternehmen mit minutenlangem Beifall an.

Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben

Jetzt werden sich die Stadtwerke Augsburg strategisch neu ausrichten. „Die Situation auf dem Energiemarkt, die die gesamte Branche ins Wanken bringt, hat sich ja durch den Bürgerentscheid nicht geändert“, so Kurt Gribl, der in seiner Ansprache betonte, dass die Notwendigkeit zur Veränderung nach wie vor gegeben sei. – Die Potenziale der Eigenoptimierung der Stadtwerke, die bereits in den Machbarkeitsstudien zur Fusion erarbeitet wurden, sollen nun konkretisiert werden. „Zusammen mit den Mitarbeitern werden bis Herbst Strategien erarbeitet“, so Gribl. Wie viele Stellen im Zuge der Optimierung des Unternehmens letztlich wegfallen, kann noch nicht beziffert werden. Die Einsparung der Stellen soll durch natürliche Fluktuation erfolgen, betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben.

Eine große Netzgesellschaft soll installiert werden

Auch wenn es nicht zur Fusion kommt, werden Stadtwerke Augsburg und Erdgas Schwaben in Teilbereichen zusammenarbeiten. So wurden mit den Machbarkeitsstudien auch strategische Partnerschaften untersucht. Kooperationen in unterschiedlichen Feldern bergen Synergiepotenziale von rund zwei Millionen Euro, anstatt wie für den Fall der Fusion veranschlagt, 11,5 Millionen Euro pro Jahr. Wie geplant sei vorgesehen, noch im August innerhalb des Stadtwerke-Konzerns eine große Netzgesellschaft zu installieren, um Erlöse in dem regulierten Bereich der Energienetze zu sichern.



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