Bürgerenergie: Pro Augsburg beantragt Gründung einer Genossenschaft
Seit kurzem bieten die Stadtwerke Augsburg Bürgern die Möglichkeit, in lokale Energieprojekte zu investieren (DAZ berichtete). Die Fraktion Pro Augsburg hat nun beim Oberbürgermeister ein tiefer gehendes Angebot zur “Bürgerenergie” beantragt.
Das Modell der Stadtwerke könne nur ein erster Schritt in einem Bündel von Angeboten sein, heißt es in einer Pressemitteilung der Fraktion vom vergangenen Donnerstag. Die von Pro Augsburg nun beantragte Gründung einer “Bürgerenergiegenossenschaft” durch städtische Gremien und Töchter soll weit darüber hinausgehen. Ziel ist die direkte Bürgerbeteiligung, dezentral und konzernunabhängig.
Vorteil der Lokalität
Am Kapitalmarkt würden zwar schon zahlreiche Investitionsmöglichkeiten in alternative Energieformen angeboten, so Pro Augsburg. Diese hätten jedoch alle den Nachteil der Nichtlokalität der Investitionen und der Anonymität der Fonds. Für den Augsburger Kleinanleger sei es deshalb schwierig, die Qualität dieser angebotenen Investments zu beurteilen.
In der angestrebten Bürgerenergiegenossenschaft könne sich dagegen “jeder Bürger mit einem oder mehreren Genossenschaftsanteilen beteiligen und Einfluss nehmen”, so die Begründung zu Antrag. Dies würde den Weg ebnen, auch kleinere Projekte wie Wasserkraftwerke in den Stadtkanälen oder Solar-Dächer auf öffentlichen Gebäuden umzusetzen. Solche Projekte wären für die Stadtwerke Augsburg aufgrund von Renditevorgaben unrentabel, könnten aber durch eine nicht nur auf Gewinnmaximierung ausgerichtete Genossenschaft realisiert werden.