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Samstag, 17.08.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Brechtfestivalleiter Lang soll Vertrag bis 2015 erhalten

Der Kulturausschuss hat sich gestern nach längerer Diskussion darauf verständigt, das Brechtfestival ab 2013 drei weitere Jahre unter der Leitung von Dr. Joachim Lang fortzusetzen.

"Brecht in die Sinnlichkeit heruntergeholt." Dr. Joachim Lang

"Brecht in die Sinnlichkeit heruntergeholt." Dr. Joachim Lang


Grundlage für diese mit einer Gegenstimme (Verena von Mutius/Grüne) gefasste „Weiterentwicklung“ stellt der von Kulturreferent Peter Grab entwickelte Beschlussvorschlag (DAZ berichtete) dar. Für die beiden bisherigen Festivals erhielt Lang gestern von fast allen Ausschussmitgliedern Lob und Anerkennung. Dennoch wollte der Ausschuss sich gestern nicht auf die von Peter Grab präferierte fünfjährige Vertragsdauer festlegen lassen. – Der Anteil der städtischen Mittel soll dabei wie bisher jährlich 120.000 Euro betragen. „Sobald es die Haushaltslage und/oder Sponsoringleistungen erlauben, soll dieser Finanzierungsanteil adäquat angehoben werden, damit künftig mehr Highlight-Veranstaltungen integriert werden können“, wie es in der Beschlussvorlage heißt.

„Brecht aus verkrampfter intellektueller Höhe in die Sinnlichkeit heruntergeholt“

„Ich habe das Biennale Konzept stets als Diskussionspapier gesehen, das für Modifikationen offen ist, man kann also diesen Beschlussvorschlag als Modifikation sehen“, so Peter Grab auf die Einwendung von Bernd Kränzle (CSU), dass fünf Jahre Festlegung auf das Brechtfestival nicht mit  dem noch im Oktober erhitzt diskutierten Biennale Konzept zusammen passe.

Für sein Wirken in den zurückliegenden Jahren bekam Joachim Lang von Stadträtin Rose-Marie Kranzfelder-Poth (FW) die bemerkenswerteste Anerkennung. Lang habe es verstanden, „Brecht aus einer verkrampften intellektuellen Höhe in die Sinnlichkeit herunter zu holen. Raus aus der kalten Intellektualität, hinein in die Sinnlichkeit, in die Breite – das hat Qualität“, so Kranzfelder-Poth, der niemand widersprechen wollte. Der Antrag der Grünen bezüglich einer Evaluation wurde vom Ausschuss in eine Anfrage umgewandelt, die schriftlich beantwortet, aber nicht mehr im Kulturausschuss diskutiert werden soll. In Sachen Brechtfestival hat nun der Stadtrat das letzte Wort.