Brecht und Augsburg
Brechtfestival: Stadt sucht neue Wege
Das Augsburger Brechtfestival soll neue Wege gehen. Dies lässt sich aus einer einstimmig angenommenen Beschlussvorlage des vergangenen Kulturausschusses ableiten.
“Die Verwaltung wird beauftragt, ein Konzept zur Auswahl einer Konzeption und künstlerischen Leitung für das Brechtfestival 2023 – 2025 zu erarbeiten.”
So lautet der einstimmige Beschluss am 10. Mai 2021 im Kulturausschuss. Ein Beschluss, der sich von allen bisherigen Planungsbeschlüssen zum Brechtfestival deutlich unterscheidet. Bisher war es so, dass sich der Kulturreferent der Stadt bei der Auswahl der Festivalleitung beraten ließ, um eine Entscheidung zu treffen, die er zu erklären und auch zu verantworten hatte.
Kulturreferentin Eva Leipprand (Grüne) entschied sich für Albert Ostermaier, der ein vielbeachtetes “ABC-Festival” auf die Beine stellte (2005-2007). Dann folgte ein Politwechsel im Rathaus und der neue Kulturreferent Peter Grab (damals Pro Augsburg) entschied sich für Joachim Lang, der das Brechtfestival acht Jahre leiten sollte. Grabs Nachfolger, Thomas Weitzel entschied sich zweimal. Einmal für Patrick Wengenroth und einmal für das Duo Kühnel/Kuttner, die im kommenden Jahr nochmal dürfen.
Für die Festivalleitung im Jubiläumsjahr 2023 (125 Jahre Brecht) wird nun gemäß Beschlussvorlage “eine künstlerische Persönlichkeit oder ein künstlerisches Kollektiv gesucht, die oder das ein Konzept entwickelt und die Erfolgsgeschichte des Festivals in Kooperation mit allen beteiligten Akteurinnen und Akteure fortschreiben möchte”, wie es ebenda heißt.
Zu vernehmen ist, dass sich eine Art Konzeptkommission bilden soll, die sowohl für das Konzept als auch für die Auswahl des künstlerischen Leiters verantwortlich sein soll. Der Kulturreferent, der Stadtrat blieben somit außen vor.