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Dienstag, 08.10.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Brechtfestival: Erste Reaktionen

Das diesjährige Brechtfestival hat viel Lob eingefahren. Kritik wurde auch laut. Die Grünen sehen Festivalleiter Joachim Lang in der Kritik. Er bringe dem Festival keinen kreativen Input.

Mit 14.000 Besuchern hat das Brechtfestival 2014 die höchste Besucherzahl zu verzeichnen, seit es das Festival gibt. „Der vom Kulturreferat der Stadt Augsburg beförderte intensive inhaltliche und örtliche Theater-Schwerpunkt hat sich als fruchtbare und richtige Entscheidung erwiesen“, so jubilierte Kulturreferent Peter Grab.  Besonders großen Andrang erfuhr die Lange Brechtnacht mit dem trinationalen Theaterprojekt „Brecht3“ sowie den Auftritten von Nina Hagen und Bonaparte. Großen Zuspruch gab es außerdem für den „Boxschaukampf mit Lesung“, unter anderen mit Box-Weltmeisterin Tina Schüßler und Schauspielerin Rike Schmid. Weitere Besuchererfolge waren die Festivalproduktion des Theaters Augsburg „Der gute Mensch von Sezuan“, Rapucations „MC Messer“ sowie das Konzert von Patti Smith, das über 1.000 Zuschauer im bereits Monate zuvor ausverkauften Theater begeisterte.  „So muss es auch sein“, wie der kulturpolitische Sprecher der Augsburger SPD, Frank Mardaus, lakonisch die Resonanz und den künstlerischen Erfolg des Festivals kommentierte, aber dabei die Kritik an vergangenen Festivals nicht als aufgehoben betrachtet, sondern als „berechtig“ bewertete.

Grüne: “Wir halten die hochdotierte Stelle des Festivalleiters nicht für notwendig”

Zufrieden zeigen sich die Grünen darüber, dass die Programmpunkte für Kinder und Jugendliche deutlich ausgebaut worden sind. „Diesen Weg müssen wir weitergehen, denn gerade Kinder und Jugendliche müssen Zugänge zu Brecht finden“, so Verena von Mutius. Konzeptionell ist aus Sicht der Grünen auch die Einbindung der lokalen Akteure wie Brechtkreis, Junges Vokalensemble oder Bluespots Productions und vielen anderen wichtig, die ihre eigene Sicht auf Brecht dargestellt haben. Wichtig sei es für die Grünen immer gewesen, dass Brecht nicht durch Popularisierung in dieser Stadt ankomme, sondern nur durch eine tatsächliche Auseinandersetzung mit den Werken Brechts. „Um mehr Gelder für die Künstler des Festivals aber auch zusätzliche Mittel für die gute Arbeit des Stadttheaters zu haben, halten wir die hochdotierte Stelle des Brechtfestivalleiters nicht für notwendig und sehen nach mehreren Jahren der Leitung keinen neuen kreativen Input.“ Als anschauliches Beispiel führten die Grünen die von Festivalleiter Joachim Lang zu verantwortete „Geburtstagsrevue“ an.