Brecht: „Wahrnehmung des Festivals hat dramatisch nachgelassen“
Die Stadtratsfraktion der Augsburger Grünen hat sich gestern für ein neues Konzept in Sachen Brechtfestival ausgesprochen.
„Die Herangehensweise von Herrn Lang ist legitim, aber ausgereizt. Die Resonanz in Augsburg, aber vor allem die überregionale Wahrnehmung des Festivals hat dramatisch nachgelassen“, so die kulturpolitische Sprecherin der Grünen Verena von Mutius, die in einer Pressemitteilung der Grünen dafür plädierte, „für die nächsten drei Jahre in enger Zusammenarbeit mit dem Theater ein neues inhaltliches Konzept zu erarbeiten.“
Mit dem Verlauf des diesjährigen Festivals ist die Grüne Fraktion unzufrieden. Festivalleiter Joachim Lang habe versucht, in vielen Veranstaltungen zu fragen, wie Brecht politisch einzuordnen sei. Diese Frage könne ein Aufhänger sein, aber in einem Festival mit dem Motto „Brecht und die Politik“ sollte es darum gehen, was Brecht in der heutigen Politik zu sagen hätte. „Dazu kam vom Festival an sich kaum Input“ so von Mutius.
Verlängerung ohne ein vorliegendes Konzept
Im Widerspruch zu Peter Grab bewerten die Grünen die Einbindung der jüngeren Generationen: „Gerade junge Menschen waren beim Festivalprogramm kaum sichtbar und auch das Angebot für Kinder ist ausbaufähig.“ Fraktionschef Reiner Erben kritisierte die Beschlussempfehlung des Kulturausschusses. Es sei falsch, so Erben, dass Herrn Lang eine Verlängerung um weitere drei Jahre angeboten werden soll, ohne dass dieser überhaupt ein Konzept vorgelegt habe. Es sei richtig, dass das Theater zum Mittelpunkt weiterer Brechtfestivals werden solle, in diesem Zusammenhang müsse dann allerdings die Frage geklärt werden, ob eine Festivalleitung noch notwendig sei.