Brasilien: Deutschland überzeugt gegen Portugal

Die erste dicke Überraschung gab es bereits 60 Minuten vor Spielbeginn bei der Bekanntgabe der deutschen Aufstellung. Bundestrainer Jogi Löw stellte Özil zusammen mit Götze in die Startelf. Wie angekündigt, bildeten vier gelernte Innenverteidiger die Viererkette der Abwehr: Boateng, Mertesacker, Hummels und Höwedes. Manuel Neuer stand nach seiner Schulterverletzung wieder im Tor. Thomas Müller bildete die Sturmmitte. Im Mittelfeld gab Lahm die defensive Sechs, davor standen Kroos und Khedira. Im Angriff kamen Özil und Götze über die Flügel. Sturmspitze: Thomas Müller.
Das Spiel ist schnell erzählt. Nach einem Strafstoß (12.) von Müller und einem Hummels-Kopfball (nach einer Ecke) ging Deutschland gegen Portugal vollkommen verdient mit 2:0 in Führung (32.). Portugals Pepe bekam in der 37. Minute die Rote Karte, da der Unparteiische seine Provokation gegen Müller als Tätlichkeit auslegte. Diese Entscheidung des Schiedsrichters sowie die Elfmeterentscheidung haben das Spiel entschieden. Beide Entscheidungen hätten nicht gegen Portugal entschieden werden müssen. Die Portugiesen fügten sich in die Niederlage und dennoch war der Rest keine Formsache. Die deutsche Mannschaft überzeugte mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und sorgte mit zwei weiteren Müller-Toren und dem 4:0 Endstand nach einer verpatzten Vorbereitung im ganzen Land für eine positive Stimmung.
Löws Idee sollte aufgehen: Ein konservativer Abwehrverbund, der stets mit mindestens drei Akteuren tief stand und sich im Spiel nach vorne zurückhielt, sorgte zusammen mit Lahm und Khedira dafür, dass die blitzartigen Gegenstöße der Portugiesen keine Räume fanden. Das deutsche Spiel war auf schnellen Abschluss durch die Mitte angelegt. Deutschlands Vertretung in Brasilien hat sich mit ihrer Leistung im Auftaktspiel selbst zu einem Topfavoriten erklärt.