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Donnerstag, 16.05.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Bildungsausschuss befürwortet pädagogisches Institut für Augsburg

In Augsburg soll ein pädagogisches Institut als Aus- und Fortbildungsangebot für Personal sämtlicher Träger im Bereich der Kindertagesbetreuung eingerichtet werden. Dafür haben sich die Fraktionen im gestrigen Bildungsausschuss ausgesprochen. 

Frank Pintsch

Das pädagogische Institut soll auf drei Säulen stehen: Qualifikation und Weiterbildung, Kompetenzzentrum sowie Qualitätssicherung. Eine zentrale Funktion besteht darin, dem eklatanten Fachkräftemangel im pädagogischen Bereich zu begegnen. Ab 2026 gibt es einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder. Der Bedarf wird also absehbar weiter steigen. Allein für die Ganztagsbetreuung an Augsburger Grundschulen braucht die Stadt rund 3000 zusätzliche Betreuungsplätze, also mindestens 800 zusätzliche Fachkräfte. Durch das pädagogische Institut lassen sich am Standort Augsburg neue Fachkräfte gewinnen. Darüber hinaus eröffnet es den pädagogischen Mitarbeiter*innen vor Ort berufliche Perspektiven durch attraktive Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Marie Rechthaler, stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Grünen Stadtratsfraktion: “Mit dem pädagogischen Institut schlagen wir gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Wir bekämpfen gezielt den Fachkräftemangel, schaffen Planungssicherheit, bündeln Ressourcen und sorgen für Qualitätssicherung in unseren Einrichtungen. Ich bin überzeugt, dass wir dank der vorausschauenden und pragmatischen Bildungspolitik unserer Bürgermeisterin Martina Wild gemeinsam mit allen Beteiligten die großen Herausforderungen stemmen werden!”

Ruth Hintersberger, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der CSU: „Die Bündelung von Ressourcen im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitenden in der Kindertagesbetreuung würde zum einen zu einer Kosteneinsparung führen, zum anderen eröffnet sie die Chance eines effizienten Personaleinsatzes und die Möglichkeit der Qualitätssicherung. Dies erreichen wir mit der Gründung eines kommunalen Pädagogischen Instituts, das als zentrales Kompetenzzentrum in der Kindertagesbetreuung für Qualifikation, Weiter- und Fortbildung von städtischem Personal im Bereich der Kindertagesbetreuung dient und die für die Kindertagespflegepersonen verpflichtend durchzuführenden Fortbildungen sowie die Qualifizierung durchführt. Damit begegnen wir dem fortschreitenden Fachkräftemangel und dem stetig steigenden Fachkräftebedarf im Bereich der Kindertagesbetreuung mit einer zentralen städtischen Struktur sowie personeller und räumlicher Ausstattung. Unser Dank gilt besonders unserem Ordnungsreferenten Frank Pintsch, der sich für das pädagogische Institut stark gemacht hat.“