Bier, Garten, Musik, Literatur …
Drei Termine im August
Am Sonntag, 1. August, um 19 Uhr beginnt wieder die Augsburger Tradition der Biergarten-Literatur – und zwar, wie gehabt, im Biergarten 3-Königinnen, Meister-Veits-Gässchen. In der Auftaktveranstaltung liest Professor Winfried Stroh zum Thema „Die Macht der Rede von der Antike bis Heute“. Stephanie Morgenrot begleitet ihn mit Harfenmusik. Stroh will mit der Lesung seine These untermauern, dass brillante Redner wie Barack Obama, Willy Brandt oder Joschka Fischer ihren Erfolg nicht zuletzt den alten Griechen und Römern zu verdanke, weil in die Rhetorik der Antike zur lernbaren Kunst entwickelt wurde. Stroh will zeigen, was die Macht der Rede bewegen kann, und ist dr Überzeugung, dass seien Zuhörer nach diesem Abend mehr über die alten Griechen und Römer wissen und außerdem bessere Redner geworden sind. Professor Wilfried Stroh war bis 2005 ordentlicher Professor für Klassische Philologie in München. Sein Buch „Latein ist tot, es lebe Latein!“ wurde ein Bestseller, die Veranstalter weisen aber darauf hin, für den Besuch des Biergartens sei weder das Kleine noch das Große Latinum erforderlich.
Eine Wochen später, am 8. August und wieder um 19 Uhr, gibt’s im 3 Königinnen unter dem Titel „Mein wunderbarer Samowar“ einen Tschechow-Abend mit Sybille Friz (Cello) und Stephan Bach (Rezitation). Tschechows 150. Geburtstag war zwar schon am 29. Januar, er liefert aber trotzdem den Anlass für diesen Abend. Tschechow hat die Tücken des russischen Alltags in kurzen Erzählungen und liebevollen Satiren eingefangen. So kann man nun im Biergarten erleben, was geschehen kann, wenn man in einer frostigen Winternacht zu tief ins Wodkaglas blickt. Oder wie sich eine lebenslustige Ehefrau gnadenlos verplappert. Oder welche Abenteuer ein verliebter Kontrabassist erlebt, der unglaubliche Kapriolen vollführt, um die Ehre und das Ansehen seiner Angebeteten zu retten.
Wem solche Erlebnisse nicht aufregend genug sind, für den gibt es am Sonntag, 15. August um 19 Uhr den letzten Abend der Biergartenreihe: „Mehr Erotik bitte!“ lautet der Titel, angekündigt wird damit ein „nachdenklich-vergnüglicher Oskar-Maria-Graf-Abend.“ Die wunderbare Akkordeonistin Michaela Dietl sorgt für die Musik, Bernhard Butz präsentiert eine Mischung aus den „Kalendergeschichten“, dem bayerischen Dekameron und den biografischen Aufzeichnungen „Wir sind Gefangene“. Michaela Dietl interpretiert die Frauengestalten in Grafs Texten auch musikalisch in ihrer ganzen Schalkhaftigkeit: „Mit vollstem Körpereinsatz und fast schon wie von Sinnen entlockt sie ihrem Akkordeon schier wahnwitzige Melodien“, so war es jedenfalls im Landsberger Tagblatt zu lesen.
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