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Freitag, 22.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Biennale-Konzept fällt im Hearing durch

Das von Kulturreferent Peter Grab im Juli vorgestellte Biennale-Konzept steht vor dem Aus.

Karl-Heinz Schneider (SPD): "Untaugliches Konzept soll wieder in der Schublade verschwinden"

Karl-Heinz Schneider (SPD): "Untaugliches Konzept"


Die Argumente der Festivalleiter gegen die Sparidee aus dem Hause Grab haben auf einem Hearing am Mittwoch nicht nur die Opposition überzeugt, sondern auch die CSU, womit dem Konzept im Kulturausschuss die Mehrheit abhanden gekommen scheint. Gegen das Biennale-Konzept haben die Festivalleiter ein schwerwiegendes Szenario aufgefahren: Bei einem zweijährigen Veranstaltungsrhythmus wären Drittmittel von Bund, Land und EU extrem gefährdet; wer aus der Förderung rausfalle, würde auch draußen bleiben. Für private Träger (oder auch für die Stadt, wie bei „Brecht“) würde der 2-Jahres-Rhythmus bedeuten, dass sie qualifiziertes Personal auch in den „festivalfreien“ Jahren finanzieren müsste, da gute Leute über Zeitverträge über nur ein Jahr nicht zu bekommen wären.

Die Festivals würden aus dem Bewusstsein der Bürger verschwinden

Und schließlich drittens: Fänden die einzelnen Festivals nur alle zwei Jahre statt, bestünde die große Gefahr, dass sie aus dem Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger verschwinden würden, und somit immer wieder zusätzliche Werbeanstrengungen unternommen werden müssten, was im Ergebnis die Kosten eher in die Höhe treiben würde. Außerdem sei es schwierger, Sponsoren langfristig zu binden. So fasst die SPD die geäußerten Einwände in einer Pressemitteilung zusammen. „Die SPD-Stadtratsfraktion forderte gestern, „dass der Kulturbürgermeister dieses untaugliche Konzept wieder in der Schublade verschwinden lässt“, so der führende Kulturpolitiker der SPD, Karl-Heinz Schneider. Der Fraktionschef der CSU, Bernd Kränzle teilt ebenfalls die Bedenken der Festivalleiter und sieht großen Beratungsbedarf.

Das Biennale-Konzept sieht vor, alle von der Stadt geförderten Festivals nur noch im zweijährigen Turnus stattfinden zu lassen. Davon ausgenommen sollten nur das Programm zum Hohen Friedensfest, das Festival der Kulturen und das Festival der 1000 Töne sein. Mit dieser Idee beabsichtigt Peter Grab bis zum Jahr 2021 insgesamt 2,4 Millionen Euro einzusparen.