Ausstellung: Mexikos magische Landschaften
Die städischen Kunstsammlungen präsentieren im “Grafischen Kabinett” (Maximilianstr. 48) Bilder und Zeichnungen von Johann Moritz Rugendas. Das Motto: “Mexikos magische Landschaften”
Kaum ein anderer deutscher Künstler verkörpert in seinem Werk so sehr die Verbundenheit Deutschlands mit Mexiko wie Johann Moritz Rugendas (1802-1858). Rugendas, der aus einer angesehenen Augsburger Künstlerfamilie stammte, nahm zunächst als Maler an der Brasilienexpedition von Georg Heinrich von Langsdorff (1774-1852) teil und lernte auf der Rückreise von Brasilien 1825 Alexander von Humboldt (1769-1859) in Paris kennen.
Humboldt schätzte den Maler vor allem wegen seines Sachverstandes und Einfühlungsvermögens und führte ihn freundschaftlich in seine Vorstellungs- und Wissenswelt ein. In ihm hatte Humboldt einen Gleichgesinnten gefunden, der die Verbindung von Kunst und Naturerlebnis wie kaum ein anderer zum Ausdruck bringen konnte. So war Rugendas für Humboldt der „Urheber und Vater aller Kunst in der Darstellung der Physiognomik der Natur“. Humboldt ebnete ihm schließlich den Weg nach Mexiko, den Rugendas 1831 nach einem kurzen Italienaufenthalt antrat. Dort verweilte er bis 1834 und reiste dann nach Chile weiter.
Die Landschaften Mexikos beeindruckten den reisenden Künstler durch das magische Zusammenspiel von Licht und Farben der Tropen und die unendliche Weite des Hochlandes mit seinen geheimnisvoll daraus emporragenden Vulkanen. Rugendas‘ Skizzen und Gemälde zeigen Landschaften, deren Zauber auch Künstler und Reisende, die ihm nachfolgten, immer aufs Neue in ihren Bann zogen.
Die Ausstellung zeigt mit etwa 30 Gemälden, Ölskizzen und Zeichnungen aus den Beständen der Kunstsammlungen und Museen Augsburg Rugendas‘ Eindrücke seiner Mexikoreise, die bis heute das Bild der Neuen Welt nachhaltig mitprägen sollten. Wie es in Mexiko in dieser Jahreszeit Sitte ist, widmet ihm die Ausstellung einen Altar zu Allerheilgen, den traditionellen „Día de los Muertos“.